Mittwoch, 24. Februar 2016

Wie steht der NABU zu Länderkaffee-Kapseln und Reinigungskapseln für Kaffee-Kapselmaschinen und, und das ist doch die weitaus wichtigere Frage, wie ist seine Position zur - oder kann man das so nicht fragen?

Mein "Schaufenster" muss mich in letzter Zeit so dermaßen in Beschlag genommen haben, anders kann ich mir das nicht erklären. Weil, da ist ganz viel an mir vorbei... Ich hab nicht mal mitbekommen, dass der NABU jetzt auch mal meinem Lieblingsdiscounter gesagt hat, wo der Frosch die Locken hat - oder der Vogel die Federn. Da liest es sich doch tatsächlich in meinem Werbeblättchen "Vogelvilla, teilweise abnehmbares Dach zur einfachen Reinigung inkl. Informationsblatt zur artgerechten Nutzung".
Hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass die Karnevalssession, ich mein, war doch so, kaum hatte ich den Weihnachtsbaum rausgewuchtet und die Tannennadeln aus den unmöglichsten Ecken zusammengekehrt, da klebte schon Konfetti in den Sofaritzen. Und wenn ich bei meinem Lieblingsdiscounter noch einen Osterhasen aus Keramik im modernen Metallic Look ergattern will, muss ich mich jetzt so was von sputen.
  
"Schaufenster" hin, Konfetti her, in Zukunft muss ich darauf achten, dass ich wieder regelmäßig das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters studiere, damit ich da dran bleibe. Also jetzt nicht, dass ich alles bräuchte, was es mir feilbietet. Häkelgarn zum Beispiel, brauch ich nach wie vor nicht, weil ich nicht häkle. Schon gar nicht Mützen. Bin ich definitiv nicht die Zielgruppe.
Reinigungskapseln für Kaffee-Kapselmaschinen, brauch ich auch nicht, weil ich keine Kapselmaschine besitze. Was mir in dem Zusammenhang aber schon auffiel, nicht dass man die mit den Kaffeekapseln verwechselt, die Reinigungskapseln, so wie die sich ähneln. Gereizt hat mich die Maschine schon, allein schon der Name: Länderkaffee-Kapseln. Was ja auch ganz toll ist, man kann für diese Kaffee-Kapselmaschine auch Kapseln mit der Geschmacksrichtung "Filterkaffee mild" kaufen. Ich war so kurz davor, solch eine tolle Kaffee-Kapselmaschine samt Filterkaffee-Kapseln zu erstehen, als ich im Kleingedruckten las, dass ich beim Kauf einer solchen ein 2er Set Kaffee-Becher erhalte. Also wir haben so dermaßen viele Kaffeetassen. Da war ich einfach nicht die Zielgruppe. Wofür ich wohl wieder Zielgruppe wäre: Neulich bot das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters eine Kaffeemaschine "SimplyCoffee" an. Genau so eine würde ich mir wieder kaufen, wenn meine irgendwann den Geist aufgibt.
Überhaupt, Veränderungen in meinem Alter - ganz schwierig! Ganz neu ist ja das Inhaltsverzeichnis in meinem Werbeblättchen. Gut, früher, der dicke Quelle-Katalog, da machte ein Inhaltsverzeichnis Sinn. Da wollte ich mich jetzt nicht durch Grobrippunterhemden, Ganzkörpermieder und Gartenzwerge fräsen, bis ich dann endlich bei Waschmaschinen ankam. Aber doch nicht in meinem Werbeblättchen! Da will ich ja gerade von Anfang bis Ende stöbern, was es denn so gibt oder auch nicht gibt. Schuhgröße 41 für Frauen - ganz heikles Thema. Und was da außerdem blöde ist, meine Freundin zum Beispiel. Die sagt ja, dass sie und mein Lieblingsdiscounter so langsam aber sicher zusammenkommen. Was mich natürlich schon ein Stück weit beunruhigt. Ja, sie sagt, bis jetzt hätte sie dort nie Schuhe kaufen können, weil sie so kleine Füße hat. Aber mittlerweile passe ihr dort die kleinste Schuhgröße. Bei mir, also selbst wenn mein Lieblingsdiscounter demnächst mir zuliebe Schuhgröße 41 anbietet, kommen wir zwei Hübschen trotzdem nicht zusammen. Weil, das ist ja so, im Alter, also das, was du im Alter an Körpergröße schrumpfst, kommt in der Länge und Breite an die Füße dran. Will sagen, dass ich auf dem Weg zur 42 bin.

Wo wir neuerdings auch nicht zusammen kommen, mein Lieblingsdiscounter und ich. 
Die eine Sache ist ja die: Unter dem Titel "Ich liebe mein Auto"  wird das Autopflege-Sortiment mit Insekten-Entferner, Felgen-Reinigungs-Gel, Gleit- und Schmierfett-Spray und Reifen-Pflege-Schaum feilgeboten. Und der vom Polieren erschöpfte Mann lächelt mir zu, verklärter Blick, das Poliertuch noch in der Hand, glückselig strahlendes Männergesicht, die Wange auf der Kühlerhaube spiegelt sich in selbiger.

Das ist die eine Sache. Wo ich offensichtlich aber den Anschluss verpasst habe, weil, bisher war ich mir ganz sicher, dass mich das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters als Zielgruppe im Auge hat, wenn es um BHs und Slips geht. Ein wenig irritiert war ich aber schon vor Monaten, als mir eben diese mit den Worten "Zarte Versuchung - sinnlich & feminin inszeniert" und einem Foto von einem Model, das zwei Sektkelche und eine Sektflasche in Händen hielt, angeboten wurden. Damals hab ich trotzdem einen BH gekauft, weil die Träger meines alten ausgeleiert waren. Was jetzt aber völlig neu für mich ist und wo ich merke, dass ... Gut, es gibt eine Unzahl von Postern und Kalendern, auf denen sich weibliche Objekte männlicher Phantasien in Dessous rekeln. Und, ja, es ist ein Naturgesetz, dass Frauen sich gerne halbnackt auf neuen, teuren, schnellen Autos rekeln - sagt zumindest die Autoindustrie.
Was jetzt aber mich betrifft: Neulich nun blättere ich durch mein Werbeblättchen und wieder werden BHs und Slips feilgeboten. Dieses Mal sitzt das Model in BH und Slip in einem Auto auf dem Beifahrersitz aus schwarzem Leder und  der Werbeslogan "Weich, bequem und sexy". Ich wage gar nicht, mir vorzustellen, in welche Richtung das noch laufen wird, wenn das so weiter geht.

Was ich mich in dem Zusammenhang gefragt habe. Was man ja auch bei meinem Lieblingsdiscounter käuflich erwerben kann, sind Auto-Lufterfrischer im 3er-Pack. Die bringen bis zu 6 Wochen frischen Duft ins Auto. (Spontan kam mir da der Gedanke, einmal durchlüften, also beide Seitenfenster gleichzeitig runter, wahlweise Tür mal aufstehen lassen.) Aber dann las ich weiter: Vanille, Sport, Energy, New Car. Ich hab mich nun gefragt, wie ich mir die Duftvariante "Sport" vorzustellen habe. Riecht da jetzt das Auto nach Männerschweiß, nach verschwitztem Körper und, vor allem, nach Schweißfüßen, die eben noch in Turnschuhen steckten?

Da haben wir zwei Weibchen ein Problem: Das arme junge Mädchen, das bei dem Gestank da frierend in Unterwäsche im Auto sitzen muss - und ich, die ich vielleicht schon morgen nicht mehr die Zielgruppe meines Werbeblättchens bin.

Dienstag, 9. Februar 2016

Personenvereinzelungsanlage - ja wenn das kein Hinweis dafür ist, wie saugut es uns geht!

Wie ich schon sagte, Schlangestehen war für mich bisher kein Problem - wenn mir da nicht der NABU so was von reingegrätscht hätte. Früher setzte ich mich danach einfach aufs Sofa, schaute draußen dem Treiben am Vogelhäuschen zu und konnte dabei so was von entspannen.
Doch dann las ich auf der Titelseite meines Schaufensters "Vögel füttern - aber richtig!" mit Ausrufezeichen! Und wörtlich las es sich weiter: Das Füttern von Vögeln im Winter hat Tradition und ist beliebt. "Gut so", findet auch der NABU, denn an den Futterstellen lassen sich die Vögel gut beobachten. So ist das Füttern  nicht nur ein tolles Naturerlebnis vor allem für Kinder, sondern vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.

Der NABU empfiehlt die Vogelfütterung als einmalige Möglichkeit für Naturerlebnis und Umweltbildung. Gleichzeitig sollte man die Vogelfütterung nicht mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten verwechseln, da von ihr fast ausschließlich wenig bedrohte Arten profitieren, die von der Natur so ausgestattet wurden, dass ihre Bestände auch durch kalte Winter nicht dauerhaft reduziert werden. Damit Mensch und Tier etwas von der Fütterung haben, gilt es verschiedene Regeln zu beachten: Wählen Sie Futterspender (Futtersilos), bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Auf diese Weise minimieren Sie die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Außerdem verdirbt darin das Futter nicht. Futterspender müssen so gebaut werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann, da es sonst verdirbt oder vereist. Sollten Sie dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwenden, dann reinigen Sie diese regelmäßig mit heißem Wasser und legen Sie täglich nur wenig Futter nach.  

Bisher war ich immer der Meinung gewesen, ich würde mir zu viele Gedanken über zu viel machen. Ja, es gäbe nichts, worüber ich mir nicht mindestens schon einmal den Kopf zerbrochen hätte. Dachte ich. Wo stünde ich nur ohne den NABU? Ich hätte nach wie vor einfach nur Spaß an meinem Vogelhäuschen im Garten. Aber hab ich den überhaupt gebeten, mich da abzuholen, wo ich stand? Hätte der mich doch einfach da alleine stehen (in meinem Fall auf dem Sofa sitzen) lassen, unbedarft wie ich war. Stattdessen schrubbe ich jetzt täglich die Vogelvilla (so preist das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters dieses Produkt an) und zum Vögelbeobachten bleibt mir keine Zeit mehr. Entspannung pur, keine Spur!

Und damit nicht genug! Dann bittet mich auch noch der NABU unter der Überschrift "Fleißige Vogelzähler gesucht", die Vögel am Futterhäuschen zu zählen und zu melden, um im Vergleich mit anderen Jahren Bestandsveränderungen feststellen zu können. Ganz abgesehen davon, dass ich dafür nun wirklich nicht auch noch Zeit habe. Wenn außer mir der ein oder andere auch den Artikel gelesen hat, so viel Putzerei, wie da dann an den Vogelhäuschen am Start ist. Da muss man sich nicht wundern, wenn dort demnächst nichts mehr gezählt werden kann, bei der Unruhe.

Auch wenn mein "Schaufenster" mich jetzt mit seinem Beitrag auf Trab hält - zwischen uns beide passt nach wie vor kein Zeitungsblatt!
Und so las ich doch unter der Überschrift "Erste Meldung": Für die Bürgerdienste im Stadthaus muss für einen Besuch seit dieser Woche ein Termin vereinbart werden. Vereinbarungen sind im Internet auf der Seite www.bonn.de/@termine möglich ...

Wie immer ist es zugig in der Passage, dunkel - und dass es nach Urin stinkt, Einbildung? Raucher kleben an der Hauswand, in der Ecke, Müll weht um die Ecke. Vor mir Menschen mit demselben Ziel. Meine Schritte werden schneller, müssen schneller werden, länger, den ein oder anderen habe ich hinter mir gelassen. Da, das Nadelöhr, die Drehtür, springe geschickt hinein, bleibe außen, lasse keinen mehr in meinen Drehtürenabschnitt, damit ich zuerst wieder draußen bin. Gleite aus dem Karussell, gebe der Tür noch einen Schubs: Entweder gibt's noch eine Runde für die, die hinter mir stehen, oder die Drehtür blockiert. Variante zwei ist besser. Kaum aus der Drehtür raus, auf zur letzten Etappe. Vor der Drehtür Geschwindigkeit, in der Drehtür Taktik, jetzt geht es wieder nur um Schnelligkeit - auf der Kurzstrecke zum Wartenummern-Automaten. Abreißen, geschafft! Blick auf die Nummer, Blick auf die Anzeigentafel ...

Nein, was war das immer ein Spaß damals! Wie lange ist das schon her? Was habe ich da für tolle Erfolgserlebnisse gehabt, die da jetzt mit einem Mal wegfallen. Klar, ohne Schubsen ging's nie ab. Für eine gute Poleposition, weiß man ja von der Formel 1. Natürlich hab ich weder der alten Frau den Vortritt gelassen, noch habe ich dem Rollstuhlfahrer geholfen. Im Gegenteil, den hab ich höchstens absichtlich in der Drehtür verkeilt, damit ich vor dem mein Nümmerchen ziehen konnte. Danach war erstmal Durchatmen angesagt - und den Rollstuhlfahrer freilassen, der sich so was von bedankt hat, weil er ja nicht wusste, dass er mir seine missliche Lage zu verdanken hatte.
Was auch ein angenehmer Nebeneffekt war. Also wenn, wie soll ich's sagen, wenn es mal finanziell nicht ganz so üppig war, und da hatte ich auch absolut kein Unrechtsbewusstsein. Also manchmal habe ich auch das ein oder andere Märkchen mehr gezogen. Und die dann entsprechend ..., da kam dann schon ein nettes Sümmchen zusammen. 

Ob's den überhaupt noch gibt, den Wartenummern-Automaten, ein Aspirant für unser Haus der Geschichte? Wenn ich das richtig mitbekommen habe, lohnt es sich nach wie vor, aufzutrainieren. Wenn man nämlich keinen Termin hat, kann man sich frühmorgens (ich werde da im Zweifellsfall auf meiner Thermomatte übernachten) anstellen. Wenn dann um 7:45 Uhr die Pforten öffnen, kann man sich dann "tagesaktuell um eine Handvoll Termine, abhängig vom Krankenstand" kloppen.
Welch Freude für mich: Wenn ich in Zukunft wieder mal so richtig Lust auf sportliche Herausforderung habe, einfach frühmorgens vor dem Bürgeramt stehen!

Ja, auch in Zukunft muss ich nicht auf die Warteschlange verzichten!