Samstag, 28. März 2015

Beim Dreh für den ... Festspielhaus: Die Zahlen ... neuen Image-Film ... liegen jetzt auf dem Tisch

"Beim Dreh für den Festspielhaus: Die Zahlen neuen Image-Film liegen jetzt auf dem Tisch." 
Hans Arp lässt grüßen. Was auch ein ganz klein wenig Surreales an sich hat, ist die Anzeige des Herrn Truntschka über eine komplette Seite in meinem "Schaufenster". Geschrieben steht dort in gewaltigen Lettern: Gesundheitssaft La Vita "Die Wirkung ist gewaltig!"


Und gewal"d"ig laut wird's werden, wenn das verwahrloste Baumschulwäldchen vollkommen neu gestaltet wird. Im Bereich des kurfürstlichen Gärtnerhäuschens soll das "Botanische Wäldchen" entstehen und daneben das "Naturwäldchen". Hell und transparent soll das 1,4 Hektar große Gelände werden. Und im Zuge des neuen Wegekonzepts werden die Wege befestigt werden und somit die Pfützen verschwinden. Und das sieht der Biologe gar nicht gern! Weil, die sich im Lebensraum Pfütze entwickelnden Lebensgemeinschaften von Kleinamphibien könnten somit bald vom Aussterben bedroht sein.
Bin ich froh, dass ich das mit den Lebensgemeinschaften erst jetzt erfahre. Ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, wenn meine Kinder und ich durch Pfützen gelaufen sind. Dass wir da quasi in Häuser eindringen oder diese vielmehr zerstören. Was rede ich, dass wir töten! Da aale ich mich in dem Gedanken, eine perfekte Profimutter zu sein, weil meine Kinder sich mal so richtig einsauen dürfen, und stelle heute fest, dass wir dabei ganze Lebensgemeinschaften ausgerottet haben.

Wobei, wenn ich es mir recht überlege, ist der wahre Schuldige mein Lieblingsdiscounter. Schließlich liefert der ja die Waffen: Regenstiefel aus wasserdichtem Gummi mit Reflektionsstreifen für mehr (unsere!) Sicherheit und Matsch- und Buddelhosen mit elastischen Fußschlaufen und beschreibbarem Namensetikett. Wobei, wer ist denn schon so blöde und schreibt seinen Namen zur eindeutigen Identifizierung drauf, wenn er vorhat, in den Lebensraum Pfütze vorzudringen?
Das wäre ja so, wie wenn Putin von Anfang an gesagt hätte, dass das seine Soldaten sind, die da in der Ukraine mit Panzern einmarschierten.

Apropos Lebensraum Pfütze: Alljährlich berichtet mein Wochenblättchen über das Event im Wasser - und alljährlich habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht dabei war. Dabei ist der Austragungsort dieses unglaublich fantastischen Spektakels von Grazie und Athletik quasi bei mir ums Eck. Wieder fanden im Frankenbad die German Open im Synchronschwimmen statt. Nun schon zum 26. Mal, hier in meiner Stadt, eine rasante, vielfältige und athletisch äußerst anspruchsvolle Sportart mit vielen akrobatischen Elementen und künstlerischem Ausdruck - und ich war wieder nicht da! Dabei kostet die Tageskarte nur 7 Euro. Im nächsten Jahr bin ich dabei. Da kann ich mir dann in einem Aufwasch auch das Frankenbad noch mal als architektonische Besonderheit anschauen. Weil, da bin ich ehrlich, als vor einigen Jahren der Generalanzeiger dem Frankenbad eine ganze Seite widmete, auf der selbiges als architektonisches Kleinod beschrieben wurde, ist bei mir der Funke nicht so ganz übergesprungen. Davon habe ich allerdings auch keine Ahnung.

Wovon ich auch keine Ahnung habe, sind die primitiven Nullteiler der Sedenionen. Muss ich auch nicht. Weil, ich bin ja nicht der Nils. Der Nils Waßmuth errang nämlich beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" den ersten Platz und vertritt demnächst Bonn beim Landeswettbewerb.
Und, ja, der Automobil-Teil meines "Schaufensters" - wieder mal auch für mich als Frau interessant. Oder sollte ich besser sagen, GERADE für mich als Frau wieder höchst lehrreich. Gott sei Dank machen mir ja die Paparazzi oft die Freude. Jetzt leider nicht, weil sie mich fotografieren, sondern weil sie den Stars auflauern und die mal so beim Brötchenholen fotografieren, wie sie ungeschminkt aussehen. Diese Schnappschüsse in der Bunten, bei deren Anblick ich in meinem Auerberg wieder mal bestätigt werde, dass die Hollywood-Frauen ungeschminkt (fast) genau so aussehen wie ich. Lieb von den Paparazzi. Was mir da aber immer wieder auffällt: Die Haare können noch so unfrisiert sein und die Kleidung kann wirken wie aus einem Altkleidersack zusammengestellt - aber die Sonnenbrille ist immer am Start. Und da ist es auch gleich, das Stichwort - Sack, der Tränensack. Weil, Schönheits-OPs hin, Botox her, gealtert wird trotzdem. Ein ganz schleichender Prozess: Anfangs wachte ich morgens auf, die Augenlider und der Bereich unter den Augen leicht geschwollen. Zwei Stunden später Entwarnung, eine Ausnahme - dachte ich. Tage später wusste ich, dass dem nicht so war. Konsequenz: Wenn ich bei einem Treffen einigermaßen jung und frisch aussehen wollte, verabredete ich mich frühestens ab 11.00 Uhr.

Nun ja, mittlerweile bräuchte es eine Uhrzeit, die weit außerhalb des 24-Stunden-Zeitfensters eines Tages liegt. Das eine oder andere Mal behelfe ich mir damit, dass ich im Stehen schlafe. Aber das ist auf Dauer ja auch keine Lösung. Und da kommt jetzt die Sonnenbrille ins Spiel. Weil, eins ist doch klar, je größer und dunkler die Gläser, desto weniger Sicht auf die Tränensäcke. Was jetzt wohl ein unangenehmer Nebeneffekt ist, also letztens hätte ich beinahe mit dem Auto einen Unfall gebaut, und mir war gar nicht klar, warum.
Und da bin ich jetzt meinem Wochenblatt wieder so was von dankbar. Da erklärt der Herr Sven Hartlieb vom Zentralverband der Augenoptiker, dass eine Sonnenbrille mit einer Tönung von mehr als 90 Prozent für den Straßenverkehr nicht geeignet sei. In der Nacht liege der Maximalwert sogar bei nur 25 Prozent Tönung. Zumal, oder irre ich mich, nachts die Sonne ja auch nicht wirklich scheint. Was mir jetzt aber klar geworden ist: Je weniger mein Gegenüber meine geschwollenen Augen sieht, desto weniger sehe ich - und das ist im Straßenverkehr jetzt vielleicht nicht so günstig. Ich kann natürlich weiterhin ohne Probleme abends beim Candlelight-Dinner eine Sonnenbrille mit 100 Prozent Tönung tragen.

Apropos sehen. Auf den ersten Blick lasen sich die Worte auf der Titelseite meines "Schaufensters" so: "Beim Dreh für den Festspielhaus: Die Zahlen neuen Image-Film liegen jetzt auf dem Tisch." Aber eben nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten bemerkte ich die klitzekleine Leerzeile, dass es sich also um zwei Überschriften nebeneinander handelte: "Beim Dreh für den neuen Image-Film" und "Festspielhaus: Die Zahlen liegen jetzt auf dem Tisch".

Wo ich jetzt aber hätte schwören können, dass ich da absolut etwas Falsches gelesen habe: "Angesichts voller Wartezimmer fordern Mediziner der Uni Magdeburg, dass sich Patienten bis zu sieben Tage selber krankschreiben sollen." Ich hab dann erst mal geschaut von wegen Sonnenbrille - war aber nicht. Dann habe ich geschaut, ob ich eventuell wieder die eine oder andere Leerzeile übersehen hatte - hatte ich nicht. Und sicherheitshalber habe ich den Satz siebenmal gelesen - die Anordnung der Wörter inklusive Buchstaben blieb dieselbe. Leider lassen Hans Arp und der Surrealismus nicht grüßen. Was mich jetzt nicht wirklich gewundert hat: 65,2 Prozent der Leser finden, dass das eine gute Idee ist. Es grüßt die Realität.