Mittwoch, 17. November 2021

E-Scooter ein Rheinfall und ein Tik mit Tok

Das passiert mir in letzter Zeit immer häufiger: Ich schnappe etwas im Radio auf. Und das, was ich da höre, klingt so absurd. Und weil das so nicht sein kann, was ich da verstanden habe, frage ich danach noch einmal das Internet, was es denn mit der Nachricht auf sich hat. Was ich denn da so was von falsch verstanden habe. Und meist, das beunruhigt mich eben. Ich mein, eigentlich müsste ich doch froh sein ob der Tatsache, dass ich noch alle Sinne beisammenhabe. Aber jetzt frage ich dich, was besser ist. Anderes Beispiel, damit du verstehst, was ich meine. Das ist diese Sache mit dem Dings. Da hast du jetzt einen Menschen, der benimmt sich oft daneben. Einen Nachbarn, der so ganz gerne mal pöbelt und schimpft. Ganz klar, wie soll ich es ausdrücken. Ich hab mal im Internet nach Beispielen für Schimpfwörter und Synonymen für "Arschloch" gesucht. Und die Suche ergab Folgendes: Hundesohn, Affenarsch, Arsch, Drecksack, Dreckskerl, Flachwichser Hackfresse, Hund, Hurensohn, Kackbratze, Kackstiefel, Mistkerl, Sack, Sackgesicht, Saubeutel. Also danach hätte ich es gerne bei "Arschloch" belassen, aber wenn ich das so schreibe, ich mein, das Netz vergisst ja nichts. Und dann steht da auf ewig drin, dass mein Nachbar ein Arschloch ist. Ich hab mich deshalb für Rosette entschieden. Gott sei Dank, weil jetzt kommt's, die Sache mit dem Dings-Syndrom. Ich mein, eigentlich hätte ich mich ja freuen müssen. Was machst du denn, wenn dir irgendwann dieser Nachbar von seinem Tourette-Syndrom erzählt und dass er so was von stolz ist, dass er das so gut im Griff hat. Dann schaust du aber so was von dumm aus der Wäsche.

Wo war ich? Ach ja, Tourette. Ich komm deshalb drauf, weil da hieß es in diesem Beitrag: Zuckungen wegen TikTok? Seit Beginn der Pandemie sind offenbar vermehrt junge Mädchen mit Tourette-artigen Symptomen in Praxen gekommen. Ärzte und Spezialisten vermuten, TikTok-Videos könnten die Ursache sein. Die Ärzte seien am Anfang ratlos gewesen, weshalb die Teenager Tics entwickelt hätten, meldet das "Wall Street Journal". Mädchen mit Tics sind eher selten. Doch relativ schnell habe man eine Gemeinsamkeit gefunden: Die meisten Mädchen hätten die App TikTok genutzt. Die TikTok-Userinnen hätten sich dort Videos von Menschen mit Tourette-Syndrom angesehen, so die Zeitung unter Hinweis auf Kinderkliniken in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien. Sie berichteten von einem wahren Zustrom von Mädchen mit Bewegungs- und Sprachstörungen. Bei den meisten Jugendlichen seien zuvor Angstzustände und Depressionen diagnostiziert worden, die durch die Pandemie ausgelöst und verschlimmert wurden. Laut einer britischen Untersuchung hatten im Januar TikTok-Videos mit dem Hashtag #Tourette etwa 1,25 Milliarden Aufrufe. Diese Zahl sei inzwischen auf 4,8 Milliarden gestiegen. Viele Ärzte bezweifeln allerdings, dass die Macher der Videos tatsächlich am Tourette-Syndrom leiden. Vielmehr halten sie es für möglich, dass viele junge Menschen unter psychischen Störungen litten und dadurch Tics entwickelt hätten. Social-Media-Apps wie TikTok sorgen dann für eine virale Verbreitung. Das würde auch erklären, weshalb besonders viele Mädchen im Teenager-Alter plötzlich ähnliche Störungen zeigten. TikTok ist Studien zufolge bei Mädchen die beliebteste Social-Media-App.

Oder auch folgender Beitrag: Mehr als 500 E-Scooter auf dem Grund des Rheins in Köln!

Eigentlich gehören sie auf den Radweg. Doch in Köln sind viele von ihnen unter Wasser. Mehr als 500 E-Scooter haben Taucher auf dem Grund des Rheins ausgemacht. Eine Gefahr für die Umwelt. Nach Aussagen von Tauchern ist der Grund des Rheins in Köln mit Elektro-Tretrollern übersäht. Die Anbieter tun sich schwer, etwas dagegen zu machen. Der Kölner Bau-Taucher Markus Hambüchen bekam vor einigen Tagen einen Anruf aus der Zentrale eines der größten Anbieter von E-Scootern in Deutschland. Der Mann am anderen Ende bat den Taucher um einen Kostenvoranschlag für die Bergung von 500 Elektro-Tretrollern des Unternehmens. Laut GPS-Daten liegen die Scooter im Bereich der Hohenzollernbrücke in der Kölner Innenstadt. Randalierer hätten sie dort in den Rhein geworfen. Bau-Taucher Hambüchen, der in Köln ein entsprechendes Spezialunternehmen leitet, sagte dem Scooter-Verleiher seine Hilfe zu. „Ich fand es gut, dass sich endlich jemand um das Problem mit den Elektro-Rollern im Rhein kümmert“, sagte Hambüchen dem WDR. „Wir finden an jeder Stelle, an der wir auf dem Grund des Rheins arbeiten, solche Scooter. Bevor wir mit der Arbeit an Kaimauern oder Brückenpfeilern beginnen können, müssen wir erstmal den Schrott zur Seite räumen. Ich rede nicht von zehn oder 20 Rollern, sondern von Hunderten, die im Rhein liegen.“ Professionelle Reinigungsaktionen gibt es bisher nicht - dafür versuchen Freiwillige ihr Bestes. Taucher Hambüchen und sein Team stört nicht nur der Schrott: „Wir stellen fest, dass einige dieser Roller eine klebrige Masse absondern. Offenbar werden bei den Fahrzeugen im Rhein die Akku-Ummantelungen undicht und dann treten Chemikalien aus den Akkus aus.“ Unternehmer Hambüchen addierte also die Kosten für die Bergung im Bereich der Brücke. Als der Scooterverleiher allerdings die Summe sah, habe er abgewunken, zu teuer. „Im Ergebnis sagte der zuständige Mann, bei den Kosten lohne es nicht, die Scooter aus dem Rhein zu holen. Die sollen bleiben, wo sie sind“, berichtet Hambüchen dem WDR.

Spontan spontane Freude bei mir. Schäbig, geb' ich zu. Weil, schau, das, was da unten im Wasser liegt, verstopft mir oben nicht mehr den Weg. Jeder E-Roller, der irgendwie verschwindet, steht nicht störend überall im Weg rum. Und wenn die dumme Jacqueline und der blöde Kevin nicht mehr zu zweit auf diesem Ding fahren: super! Und ja, auch schäbig, wenn der dicke Dustin so auf die Schnelle keinen E-Roller findet und deshalb mal zu Fuß gehen muss: toll! Aber klar, die Sache mit den Chemikalien ist auch nicht schön.