Donnerstag, 30. Mai 2019

Alle Angaben ohne Gewähr

Dass es mir aktuell drei Fernsehfrauen angetan haben, ist ja bekannt - und auch der Grund dafür. Die Lisa Eckhart und die Anja Kohl hatte ich ja schon erwähnt. Aber die dritte Frau, da geht mir immer so was von das Herz auf, wenn sie nur für einige Sekunden, oder sind es doch Minuten, es kommt mir immer so kurz vor. Genuss pur, sag ich nur! Was auch das Tolle ist, sie und die Anja Kohl stehen an unterschiedlichen Tagen vor der Kamera. Was auch anders gar nicht ginge, weil, was die Uhrzeit anbelangt. Was das Interessante ist, die Sendungen beider Frauen sind so kurz wie lebensentscheidend. Anders gesagt, so wenig Lebenszeit es bedarf, die Sendungen zu verfolgen, so nachhaltig können sie für das restliche Leben sein. Bei beiden Frauen geht es ums Geld. Während die eine mir Geschichten rund um das große Geld erzählt, gibt's die andere mit vollen Händen aus.

Ich sag nur "Lotto am Samstag". Wenn die Franziska Reichenbacher auf dem Touchscreen die Zahlen von 6 aus 49, die Superzahl, Spiel 77 und die Super 6 präsentiert. Wenn alle Gewinnzahlen der Glücksspirale mit einem Laufband eingeblendet werden - einfach toll! Ich las in einem Beitrag aus dem Jahre 2013, dass seit Juli 2013 die Lottozahlen in einer neuen Form präsentiert werden. Am 29. Juni 2013 wurde die Ziehung zum letzten Mal live vom hr-Studio Main Tower übertragen. Und dass es von der letzten Ziehung im 53. Stock mit Lottofee Franziska Reichenbacher eine 360°-Panorama-Ansicht gibt - Wahnsinn!
Seit dem 6. Juli 2013 begrüßt die Franziska Reichenbacher nun die Zuschauer jeden Samstag um 19.57 Uhr in neuer Kulisse vor einem großen Touchscreen und präsentiert die kurz zuvor gezogenen Gewinnzahlen. Was ich auch nicht so präsent hatte, dass ich die Ziehung der Gewinnzahlen live auf den Internetseiten der Lottogesellschaften verfolgen kann und dass die Ziehungen öffentlich sind. Weiterhin erfuhr ich in dem Artikel, dass sich am Aussehen der Ziehungsgeräte nichts ändere: Für die Ziehung der Gewinnzahlen 6 aus 49 werde eine halbautomatische Ziehungstrommel mit Kunststoffkugeln verwendet. Die Ziehung führe die Saarland-Sporttoto GmbH im Auftrag des Lotto- und Totoblocks durch. Beteiligt seien ein Ziehungsleiter, eine Protokollführung, eine Ziehungsassistenz sowie ein Aufsichtsbeamter.

Wo ich gerade bei Ziehungstrommel und Aufsichtsbeamter bin, ganz dünnes Eis. Ich sag's nur. Weil, wer da jetzt zugibt, dass er an die Quizsendung "Der Große Preis" mit Wim Thoelke denkt, ist alt. Aber wer bei "Aufsichtsbeamter" sich auch noch an den Glückspostboten in seiner historischen Postuniform Walter Spahrbier erinnert (von Wum und Wendelin will ich gar nicht reden), hat offensichtlich vergessen, irgendwann mal zu sterben.
Und wo ich gerade bei Aufsicht bin, wenn der Geldmarkt, die Börse, auch nur halb so unter Aufsicht stünde wie die Ziehung der Lottozahlen …

Ich war aber ja eigentlich bei der Franziska. Wenn die dann 2013 folgendermaßen zitiert wird: "Ich freue mich auf die neuen Kugeln. Es sieht schön aus, wenn nach einer Berührung auf dem Touchscreen die weißen Kugeln mit einer sanften Bewegung auf dem Schirm erscheinen. Und wie gehabt drücke ich den Zuschauern weiterhin die Daumen, dass auf den Kugeln hoffentlich die richtigen Zahlen stehen.“ Hallo, da geht mir so was von das Herz auf: wenn nach einer Berührung auf dem Touchscreen die weißen Kugeln mit einer sanften Bewegung … Und so ist sie, die Franziska: Sanftheit, Zartheit pur, gepaart mit einem Schuss Erotik. Jeden Samstag sitze ich um 19:57 vor dem Fernseher, lausche ihrer Stimme, verfolge jede ihrer Bewegungen, vor allem die ihrer Hand, wie sie den Touchscreen berührt, die Zahlen, wie sie ihrem Mund entweichen. Und zu guter Letzt von ihr, der nie versiegenden Quelle tröstender Worte, immer ein aufheiternder Satz für die, die dieses Mal kein Glück hatten. Und neulich fragt sie doch die Zuschauer (das hat's noch nie gegeben!), wer denn vor zwei Jahren in Reutlingen Lotto gespielt habe. Da würden nämlich immer noch 11 Millionen auf jemanden warten. Und am Ende, ganz die Franziska: "Ich war noch niemals in Reutlingen." Was würde sich da jetzt der Udo Jürgens freuen! Was die Franziska nicht weiß, und das ist ja das Tolle, dass ich gar kein Lotto spiele. Dass ich deshalb vollkommen stressfrei, mit Freude, jede Zahl genießen kann, die da mit einer sanften Bewegung erscheint und zusätzlich noch mit sanfter Stimme gesprochen wird. Und ich kann mich voll auf Franziskas Outfit konzentrieren. Da hab' ich ja auch so was von ein Glück, mit den Dreien. Die ganze Spannbreite decken sie ab: die Anja den Businessstil, die Franziska die feminine Linie und die Lisa - muss ich nichts zu sagen!

Apropos Geld und Glück. Ich hörte im Radio, dass vor einigen Monaten in einer alten Truhe im Seelscheider "Kunsthaus" ein Schreiben aufgetaucht sei. Historiker Hartmut Benz habe das Dokument untersucht und sowohl den Namen Ludwig van Beethoven als auch das Datum 13.12.1770 entziffern können. Das Dokument stamme von der Hebamme Eva Haas, die zur damaligen Zeit im jetzigen Kunsthaus wohnte. Es müsse sich also um eine Notiz zu Beethovens Geburt handeln. Demnach wurde der große Komponist offenbar nicht in Bonn geboren. Und zusätzlich hörte ich Interviews mit unserem Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der Bürgermeisterin von Neunkirchen-Seelscheid, Nicole Sander, und dem Direktor des Bonner Beethovenhauses, Malte Boecker. Mein erster Gedanke: Was für ein Glück! Sind wir den Stress auch los! Sollen sich doch jetzt die Seelscheider mit Beethovens Jubiläumsjahr 2020 befassen! Geld gespart! Und die Beethovenhalle - einfach abreißen! Mein zweiter Gedanke: Warum kommt diese Neuigkeit nicht in den Nachrichten? Und in meinem SCHAUFENSTER stand auch nichts drin!

Mittwoch, 8. Mai 2019

Tote, Socken und Heels


Neulich war ich ja auch mal so was von als LeserReporter unterwegs, bei der Buchhandlung am Paulusplatz im Tannenbusch, hab 3.000 Bücher durchgereicht, von klassischer Literatur über Psychologie bis hin zur Esoterik. Danach brauchte ich aber erst mal was Leichtes. Was hab ich mich da auf meine Cosmopolitan gefreut - und was war ich danach so was von frustriert. Ich hab mir dann erst einmal - um jetzt wirklich auf der sicheren Seite zu sein - mein SCHAUFENSTER geschnappt und ganz bewusst im Sportteil gelesen.

Allein die Überschrift, spannend und verständlich: Elfmeter-Krimi in Hennef. Ich hab jedenfalls den ganzen Artikel gelesen und alles verstanden - auch wenn's mich nicht interessiert hat. Weil, in meiner Cosmopolitan ist es genau anders herum. Mich interessiert da ganz viel, vor allem das Thema Mode, aber ich versteh's nicht - in zweierlei Hinsicht. Und ich vermute, das hat wieder etwas mit meinem Alter zu tun. Erst einmal las es sich unter den Lettern "Mit Socken rocken" folgendermaßen: Nach Ringelstrümpfen und Logosocken bringt Miuccia Prada für ihre beiden Labels Prada und Miu Miu den klassischen Kniestrumpf zurück an die Waden (wohin auch sonst!) - in Weiß, als Rippstrick oder transparent. Ziehen Sie ihn zu Heels an - cooler als im College-Look. Und darunter drei anschauliche Fotos. Was soll ich sagen, es sieht genau so aus, wie ich es mir vorgestellt habe! Ich versteh's nicht, es sieht einfach kacke aus.

Dann gab es da noch die Seite "Style@Work, auf der einzelne Must-haves vorgestellt wurden. Ohrringe, eine Brille, ein Maximantel … Apropos Maximantel, ich persönlich habe Maxi nie verstanden. Ich erinnere mich noch, ich habe mir mal einen langen Wintermantel gekauft, eng geschnitten. Ein langer Wintermantel, dachte ich, sei eine gute Idee, damit die Beine schön warm bleiben. Was soll ich sagen, ich kam gar nicht vom Fleck, machte Trippelschritte wie eine Geisha. Und erst kürzlich sah ich wieder eine junge Frau in einem Maxirock gehen und dachte, das soll wohl so, das mit den Trippelschritten. Ich hab's dann noch mal - um die Trippelschritte zu umgehen (!) - mit einem weiten Maxirock auf dem Fahrrad versucht. Und mich dermaßen auf die Fresse gelegt, weil der Rock sich ultimativ in den Speichen verhäddert hatte.

Ich bin aber immer noch auf der Seite "Style@Work". Diese Seite, auf der Modeneuheiten abgebildet sind, und neben jeder steht jeweils eine kleine Ziffer. Unten auf der Seite steht dann hinter jeder Ziffer Label und Preis. Ich mach einfach mal ein Beispiel: Da ist ein Schuh abgebildet, daneben die Ziffer 7 und unten steht Sockboot (ich bin dann immer froh, dass ich vorab das Bildchen gesehen habe, weil ich dann ja auch was lernen kann - was zum Beispiel ein Sockboot ist). Was mich jetzt total irritierte, war eine Tasche mit der Ziffer 1. Es war definitiv eine Handtasche, aber unten las es sich "Tote aus Kalbsleder". Klar, ich hab zuerst an einen Druckfehler gedacht, so was wie "Totes aus Kalbsleder". Dann dachte ich mir aber, was ist denn das für eine Werbestrategie, sein Produkt so zu bewerben und dann - bin ich wieder mal zu Wikipedia und habe "Tote" eingegeben. Nachdem ich den Zweiten Weltkrieg übersprungen hatte, bin ich  auf deren englische Seite verwiesen worden, auf  Wikipedia, the free encyclopedia. Was soll ich sagen, alles auf Englisch. Dabei wollte ich doch nur in Ruhe meine Cosmopolitan durchblättern! Ich solle mal uplooken bei Wiktionary, the free dictionary, und to navigation oder search jumpen. Möglicherweise  may tote aber referen to container: tote bag, a carry bag that is often used to carry items too large for a purse; sometimes also sold as a reusable shopping bag.
Hallo, kaum habe ich mich damit abgefunden, dass wir mit dem Wort Tasche nicht auskommen, dass wir statt Tasche bag sagen oder statt Einkaufstasche shopping bag, da zaubern die die Tote aus dem Ärmel!

Apropos Tote, besser, glaub ich, wird’s nicht, mit dem Passen, mit dem geschickten Übergang. Die ganze Zeit warte ich, dass das inhaltlich passt mit dem Hinnerk. Neulich lief im Fernsehen wieder der TV-Krimi Nord bei Nordwest mit meinem Hinnerk Schönemann. Da geht es ja bekanntlich auch um Tote. Die Folge hieß "Frau Irmler". Und die Frau Irmler wurde von der Rosa Enskat gespielt - und zu ihren Dreharbeiten interviewt. Und da sagt die doch tatsächlich: "Vor allem aber liebe ich es, mit Hinnerk Schönemann zu drehen. Ich habe es schon des Öfteren getan und empfinde es jedes Mal als schön verbrachte Lebenszeit." Ist das nicht eine tolle Liebeserklärung - und ich bin raus. Weil, da hab ich ja jetzt gar keine Chance, die sehen sich ja beruflich viel häufiger, der Hinnerk und die Rosa, als der Hinnerk und ich. Wir sehen uns ja eher gar nicht, also der Hinnerk weiß ja eigentlich gar nicht, dass es mich gibt.

Ich musste mich daraufhin neu orientieren und hab mich mal umgeschaut, an wen ich denn noch mein Herz verlieren könnte. Was jetzt schon verstörend ist, weil ich bis jetzt dachte, ich mein, das müsste ich doch in meinem langen Leben vorher schon mal gemerkt haben. Oder ob das auch mit den Wechseljahren zusammenhängt? Da spielen ja die Hormone manchmal so was von verrückt. Egal, es ist wie es ist, ich hab mich in drei Frauen verguckt. Da ist erst einmal die Kabarettistin Lisa Eckhart. Ich genieße jeden ihrer Auftritte im Fernsehen. Ich liebe ihre äußere Erscheinung, die Art, wie sie ihre Hände bewegt, ihre Stimme und jedes einzelne Wort aus ihrem Munde.     
Und dann ist da noch die Frau Anja Kohl von "Boerse vor acht". Der hab ich einfach mal eine Mail geschrieben: Wenn es einen Grund gebe, Geld an die GEZ zu überweisen, dann sei sie es! Viel wichtiger als die Tagesschau sei für mich "Börse vor acht" mit ihr. So viel Wissen, so viele schwierige Zusammenhänge so verständlich erklärt und - vor allem - so viele kritische Fragen an die Verantwortlichen, in dieser kurzen Zeit! Und nebenbei - als Frau dürfe ich das schreiben - sei es ein Glück, eine schöne und kluge Frau im Fernsehen zu sehen.

Mal sehen, was draus wird. Ach ja, ich vergaß, die dritte Frau - nächstes Mal!
Was auf jeden Fall gesetzt ist, wenn ich demnächst noch mal so richtig tief entspannen will, nur noch der Sportteil in meinem SCHAUFENSTER!