Mittwoch, 26. Februar 2025

Wohin mit den Puppen?


Worüber wir ja auch letztens gesprochen haben. Genau, übers Wegwerfen, bzw. über das Nicht-wegwerfen-Wollen. Ich habe da auch noch ein ziemlich großes Repertoire an alten Schirmhüllen. Die dazu passenden Taschenschirme (nebenbei, früher nannte man einen Taschenschirm Knirps. Da hatte es die Firma Knirps doch tatsächlich geschafft, dass man ihren Markennamen als Synonym für einen Taschenschirm benutzte. Du kennst das von Tempo: Tempo war die erste deutsche Marke für Papiertaschentücher. Der Name Tempo ist auch ein sogenanntes Deonym, weil heutzutage der Produktname für ein Papiertaschentuch steht. Weißte Bescheid, Schätzelein!). Was ich aber sagen will, die zu den Schirmhüllen passenden Knirpse sind selbstredend schon lange entsorgt, weil wirklich so was von kaputt. Aber selbes Thema: wie kreativ jetzt die Hüllen verwerten? Und nein, wegwerfen ist nicht!

Aber es gab auch mal einen Haufen an Dingen in meinem Haushalt, die ich tatsächlich entsorgen wollte. Ja, du liest richtig! Die wollte ich tatsächlich einfach nur wegschmeißen. Weil, der Kreativfaktor spielte da jetzt keine Rolle mehr. Der Phantasie waren im Vorfeld keine Grenzen gesetzt worden. Das Equipment war schon so was von kreativ verwendet, benutzt und ausprobiert worden. Was sich da bei mir angesammelt hatte, du willst es nicht wirklich wissen. Ich wusste einfach nicht, wohin damit. Ich vergaß zu erwähnen, von was die Rede ist. Es handelte sich um Puppen und anderes Spielzeug. Jetzt aber nicht wie du meinst, Spielzeug von meiner Brut, die jetzt nicht mehr groß, sondern auch schon alt wird. Also nicht die Puppen, die du deinen Kindern bei ehemals Puppenkönig gekauft hast. Ich meine solche Puppen. Apropos, kennst du eigentlich den Film „Lars und die Frauen“? Das ist eine sehenswerte Tragikomödie aus dem Jahr 2007 von Regisseur Craig Gillespie mit Ryan Gosling in der Hauptrolle (schau mal oben auf das Foto). Und Spielzeug, ja, im weitesten Sinne. Aber natürlich denkst du zuerst an Duplo, Lego und Konsorten. Wobei, wenn du ein klein wenig nachdenkst, kann davon nicht die Rede sein. Weil, das ist ja immer der Verkaufsschlager und vor allem Verhandlungsschlager schlechthin auf dem Flohmarkt. Nein, wenn es sich um Duplo oder Lego gehandelt hätte, hallo, noch einmal samstags in der Rheinaue sich die Beine in den Bauch stehen und darum feilschen, für wie viel jetzt das Plastiktütchen mit besagten Steinen über den Tapeziertisch geht – hätt’ ich sofort gemacht.

In diesem Fall war es tatsächlich so, dass ich meinem SCHAUFENSTER so was von dankbar war, als es folgenden Artikel veröffentlichte. Ich dachte zuerst, es geht mal wieder darum, was in welche Tonne nach einer Kindergeburtstagsfeier gehört. Du erinnerst dich sicher. Ich hab darüber schon mal geschrieben. Aber nein, die Lettern lauteten: Bonn Orange gibt Hinweise zur richtigen Entsorgung von Sexspielzeug – Der offene Umgang mit Themen wie Intimität und Sexualität erfährt eine immer größere gesellschaftliche Akzeptanz. Dieser Wandel macht auch vor der Abfallberatung nicht halt: Sexspielzeug, Hygiene- und Intimpflegeprodukte müssen richtig entsorgt und Nutzer entsprechend beraten werden.

Intimität und Sexualität sind Themen, die häufig mit Scham besetzt sind. (Ja, was denn nun? Offener Umgang oder Scham?) Das bringt oft Unsicherheit mit, wie Abfälle in diesem Zusammenhang richtig entsorgt werden müssen. (Wie oft ich schon im Restaurant am Nachbartisch heiße Diskussionen zum Thema richtige Entsorgung von Sexspielzeug mitgekriegt habe. Du glaubst es nicht!) Gebrauchte Hygieneprodukte und Präservative wie Kondome gehören zum Beispiel in den Restabfall bzw. die Graue Tonne, um sie der thermischen Verwertung zuzuführen. (Da erklärt sich ja auch vieles. Dass die ein oder andere Familie einfach deshalb so unglaublich viele Kinder hat, weil der Papa aus schierer Not, weil er nicht wusste, wohin mit dem Kondom, einfach keins benutzt hat.) Doch wie werden eigentlich Sexspielzeuge mit oder ohne Batterien, Glas oder gar Gummipuppen richtig entsorgt? Mit diesem Thema beschäftigt sich ein neuer Beitrag in der Rubrik „Tipps und Tricks“ auf bonnorange.de. Die meisten Sexspielzeuge aus Silikon gehören in den Restmüll (also auch abgegriffene, von der Größe her überalterte Brüste). Elektronische Sextoys mit festverbauter Elektronik oder Akku zählen wiederum zu den Elektrokleingeräten und müssen gemäß dem Gesetz über das Inverkehrbringen (!!!), die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten entsorgt werden. (Ich könnte mir auch vorstellen, dass der ein oder andere Mann mangels Viagra nicht mehr du weißt schon und deshalb ein gesteigertes Interesse am elektrischen Mechanismus vorschützt.)  Bei allen elektronischen Geräten oder sperrigen Produkten besteht die Möglichkeit, sie auf einen der beiden Wertstoffhöfe von bonnorange abzugeben. (Ich stell mir nur gerade vor, wenn ich mit einer Wanne voller Dildos auf dem Werkstoffhof erscheine.) Der Beitrag mit den ausführlichen Hinweisen zum Thema Entsorgung von Sexspielzeug und Intimpflegeprodukten inklusive einer Infografik kann unter https://www.bonnorange.de/ abgerufen werden.

Ich habe übrigens einmal auf deren Seite geklickt (tolle Infografik!). Und da las es sich folgendermaßen: Sex- oder Liebespuppen, aufblasbar unterscheiden sie sich bei der Entsorgung nicht von Luftmatratzen. Deswegen gehören Gummipuppen in die Graue Tonne. Im Gelben Sack haben sie nichts verloren! Anders sieht es bei sogenannten „Sexdolls” aus. Sie sind in der Regel aus Silikon und TPE gefertigt und müssen aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts über den Sperrmüll ihre letzte Ruhe finden. Ich stell mir das jetzt vor, bei den Nachbarn so eine Puppe – oder vor unserer Haustür.

Mittwoch, 5. Februar 2025

Von Düften und Dummen

Ich sprach doch neulich über die Flaschen-Geschenktaschen, die ich ja mittlerweile recht gut an den Mann gebracht habe. Was bei mir im Haushalt aber auch ein Problem ist: die stetig steigende Anzahl von Stoff-Brillenetuis samt dazu passender Stoff-Brillenputztücher. Nein, sag es nicht, die kann ich nicht einfach wegschmeißen! Wenn da jemand mal eine Idee für mich hätte, wie ich die kreativ verarbeiten kann, wäre super! Und zum zweiten Mal, komm mir nicht mit „einfach in den Müll“!

Weil, hallo! Wie oft habe ich das in meinem Leben schon durchexerziert: Jahrzehntelang das Kleidungsstück von A nach B geräumt, tausendmal versucht, diese eine wirklich tolle Bluse zu kombinieren. Hunderte Male für einen super Rock das passende Oberteil gesucht. Und irgendwann resigniert aufgegeben und ab in den Altkleidersack – der dann auch noch viel zu lange im Keller stand. Deshalb dann noch einmal im Wohnzimmer komplett ausgelee
rt wurde, nochmal jedes Teil auf den Prüfstand kam, bevor der Sack dann endgültig aus dem Haus kam. Und dann kommt deine Freundin und bittet dich, einem ihrer Fehlkäufe Asyl zu gewähren. Und es stellt sich heraus, dass der Rock genau der Rock ist, zu dem die Bluse gepasst hätte, die in dem Sack war, den du gestern in den Kleidercontainer …

Apropos Kleidercontainer. Kennst du doch auch, oder? Findest du überall im Stadtgebiet. Und wenn du einmal genau wissen willst, wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist (ich mein jetzt nicht die AFD und so), schau dir doch mal in aller Ruhe die Containerlandschaft auf der Brücke von meinem Auerberg nach Tannenbusch an. Vielleicht hat es auch mit unserem Bildungssystem zu tun. Dass es schon mit der Alphabetisierung überfordert ist. Vielleicht ist Alphabetisierung auch vollkommen überbewertet. Ich weiß es nicht! Oder dass viele Menschen entschieden haben, dass für sie persönlich die für alle geltende Schulpflicht nicht gilt. Entweder weil es in den Wintermonaten morgens so unerträglich dunkel ist oder sommers zu heiß, ich weiß es nicht. Jedenfalls, wenn ich auf besagter Brücke an den Altpapier- Altglas- Containern vorbeikomme, finden sich dort auch unendlich viele leere Plastiktüten, mit denen offensichtlich das Altglas dorthin transportiert wurde, die da aber einfach nichts zu suchen haben. Die du einfach wieder mit nach Hause nehmen musst, du Dumpfbacke! Daneben auf der Brücke stehen auch zwei Container für Kleider und Schuhe. Hallo, du Dämlack, den Koffer musst du wieder mitnehmen! Nein, nicht daneben abstellen! Und keinen Bürostuhl, keine alte Matratze, und auch keine Couchgarnitur! Das ist kein Platz für Sperrmüll, du Vollpfosten!

Wo ich aber gerade beim Entsorgen bin. Nein, wo ich gerade bei Vollpfosten bin. Ich weiß auch nicht wie ich darauf komme. Neulich war ich mit meiner Freundin in Köln unterwegs. Wir parkten im Farina-Parkhaus. Nur nebenbei, ich weiß nicht, ob dir der Name Farina etwas sagt. Im Internet liest du: Die älteste Duftfabrik der Welt ist das Farina-Haus. Wenn du noch keine Führung dort mitgemacht hast, unbedingt nachholen!

Ich bin jetzt aber noch im Parkhaus neben Farina. Enge Parklücke, kennst du! Alle Mitfahrer steigen vorher aus, und trotzdem windest du dich als Autofahrer so was von aus deinem Auto. Denkst dir, dass die gestrige Darmspiegelung jetzt doch noch ihr Gutes hat. Weil, der Bauch so was von flach. Kaum hast du dich aus deinem Wagen herausgeschnitzt, schlägt dir der Geruch von Pisse entgegen. Was jetzt natürlich als Gesamtevent gar nicht mal so schlecht ist: Der Kontrast zwischen Parkhaus-Gestank auf der einen und Farina-Duft auf der anderen Seite. Allein deshalb musst du vor dem Besuch bei Farina in ein Parkhaus.

So, meine Freundin hatte sich also aus ihrem Auto herausgeschält und wir zum Ausgang. Und kommen an einem roten Ferrari vorbei, der mittig auf genau zwei Parkplätzen parkt! Nach dem Motto „einer ist zu schmal“. Und erklär du mir jetzt nicht, warum der so parkt – und viele andere Assis auch. Das weiß ich! Hallo, du könntest mich unter Androhung von Folter fragen, was ein Autofahrer mit breitem PKW in einem Parkhaus machen soll, wenn die Parkbuchten für sein Auto zu schmal sind. Ich käm im Leben nicht drauf, dann einfach zwei zu belegen. Vielleicht einfach nicht ins Parkhaus fahren? Einen Zweitwagen nur fürs Parken im Parkhaus, wenn ich schon so was von viel Knete habe? Ich weiß es nicht! Solch asoziales Element hat offensichtlich ein Gen, von dem ich noch nicht mal träumen kann! Und weil ich gerade beim Entsorgen bin: Wenn du denen jetzt das Auto (übrigens, das kann selbstredend auch eine Dummbratze sein oder sonst irgendein Mensch mit einer von 72 Geschlechtsidentitäten), wenn du dessen oder deren roten Ferrari jetzt einfach abschleppst und entsorgst – hallo, das macht der nie wieder. Wäre jetzt nur noch zu klären, ob du dem den roten Ferrari als kleines Päckchen vor die Haustür legst oder ob du den nie gesehen haben willst. Und wo ich gerade beim Entsorgen bin: Was mach ich mit dem asozialen Parker? Und noch mal, komm mir nicht mit „die Parkplätze sind zu eng“! Meine Freundin musste sich auch aus ihrem PKW rausschälen!  

Okay, das verstehe sogar ich, dass ich dem Klappspaten nicht wirklich raten kann, sich auf die Kölner Verkehrsbetriebe zu verlassen. Schau, was du da im Internet findest: Im Kölner Stadtgebiet fällt derzeit rund jede achte Bahnfahrt aus, deshalb reagiert die KVB nun mit Fahrplankürzungen. Stefanie Haaks: „Gründe dafür sind vor allem eine deutlich erhöhte Fluktuation im Fahrdienst, eine verstärkte Nachfrage nach Teilzeitarbeit und eine erhöhte Krankenquote. Hinzu kommt, dass durch die personellen Lücken die Belastung für die Fahrer und Fahrerinnen erheblich gestiegen ist. Viele von ihnen sind an ihre Belastungsgrenze gelangt, und auch darauf müssen wir achten und reagieren. Auch das jetzt abgesenkte Fahrplanangebot stellt aufgrund der aktuellen Krankenquote immer noch eine Herausforderung für unsere Mitarbeitenden dar.“ Neben der Personalsituation bereitet auch die Fahrzeugverfügbarkeit nach wie vor Probleme. Da sich die Auslieferung der neuen Stadtbahn-Fahrzeuge erheblich verzögert, müssen die Bestands-Fahrzeuge für eine längere Laufzeit ertüchtigt werden und fallen daher jeweils für mehrere Monate aus. Die nach wie vor bestehenden Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung erschweren die Fahrzeugverfügbarkeit zusätzlich. Daher wird auch das Fahrzeug-Konzept überarbeitet.

Was? Du meinst, ich tue dem Ferrari-Typen Unrecht? Der hat beim Reinfahren bestimmt zwei Parktickets gezogen? Nee, klar!