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Wo ich ja letztens beim Thema Streik war. Das ist ja auch das Tolle, wenn du Kassenpatient bist. Wenn da die Ärzte streiken, du kriegst das als Kassenpatient gar nicht mit, weil du eh gewohnt bist, viele Monate auf einen Termin zu warten – oder vorher stirbst. Ich mach dir mal ein Beispiel: Wenn ich als Kassenpatientin bei meinem Hautarzt im Januar einen Termin für den April machen will, hört sich das in etwa so an: „Guten Tag, mein Name ist Bennemann. Ich hätte gerne im April einen Hautkrebs-Vorsorgetermin.“ „Im April ist schon alles voll. Der früheste Termin ist Dienstag, der 21. Mai, um 15:45.“ „Nachmittags kann ich nicht.“ „Dann sind wir im Juni. Dienstag, der 15., 9:00.“ So verlaufen meine Gespräche mit der Arzthelferin, Sprechstundenhilfe, Medizinischen Fachangestellten. Nenn sie, wie du willst, ich spreche von dem Menschen am anderen Ende der Leitung. Und so verlief ein Gespräch, das ich für meine Tochter führte, die privat versichert ist: „Guten Tag, mein Name ist Bennemann. Ich rufe für meine Tochter Charlotte an. Es geht um einen Vorsorgetermin.“ „Wann möchte sie denn kommen?“ „Äh, wie jetzt?“ „Möchte sie diese Woche kommen oder erst kommende Woche?“ „Dann schon diese Woche.“ „An welchem Tag denn?“ „Äh, wie jetzt?“ „Ja, möchte sie eventuell noch heute Nachmittag vorbeischauen oder erst morgen oder übermorgen?“ „Ja, dann vielleicht noch heute.“ „Dann machen wir es doch einfach so, wenn sie da ist, ist sie da.“ „Äh, wie jetzt?“
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Wo ich gerade bei Gesprächen bin. Wo ja offensichtlich nicht mehr arg viel gesprochen wird, ich mein, anders kann ich mir das nicht erklären. Was mich ja mal interessieren würde, wie viel Mühe sich da jemand gegeben hat. Wie viele Stunden da aufgebracht wurden, um diese Botschaft möglichst vielen Menschen zu überbringen. Wie viele Zettel da jetzt in Hamburg kleben? Und, genau, was ist die Intention dieser Aussage? Fabio, klar, soll heißen, ich bin auf jeden Fall nicht gemeint. Es gibt einen eindeutigen Adressaten. Wobei ich natürlich nicht weiß, wie viele Fabios in Hamburg ansässig sind. Interessant auch die Ziffer 1, ausgesprochen „eins“. Ist der Absender nicht wirklich Herr (steht hier für alle Geschlechter, die es heute noch nicht gibt, aber womöglich schon morgen) der deutschen Sprache, ich meine, weiß er (der Absendende), dass ich lese „Fabio, du bist eins …“ oder soll es womöglich bedeuten, dass eigentlich besagtes Körperteil 1a ist, wenn da nicht. Ich weiß es nicht. Weil zu meiner Zeit, wenn du dir da so was von viel Mühe gemacht hättest, und hättest sagen wollen, ach, was sag ich. Da hättest du geschrieben: „Fabio, du bist ein Arsch“. Da hätte ich auf das Papier gedruckt: „Fabio, du bist ein eins a Arschloch“. Bedeutet in diesem Fall aber die Wortwahl, dass der Absender womöglich noch Gefühle für Fabio hegt, Fabio sogar noch liebt? Ich bin daraufhin mal ins Internet gegangen, fand für Pimmel aber lediglich die Bedeutung Penis. Ich bin mir halt nicht sicher, ob der Fabio versteht, vorausgesetzt, der Absendende will ihn damit beleidigen. Ob der Fabio versteht, dass er beschimpft wird, wenn er denn dann an der Ampel stehend liest: „Fabio, du bist 1 Pimmel“.
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Weil ich gerade bei Gesprächen bin. Neulich war ich im GOP in Bonn. Und du weißt, wie das ist: Wenn du nicht gerade dabei bist, das Geld im Keller selbst zu drucken. Hallo, ein Glas Weißwein 9 Euro, 9,60 Euro oder 11 Euro. Was ich sagen will und schon mal gesagt habe. Auch in meinem Alter kann man oder vielmehr, wenn man sich noch die Miete leisten will, muss frau vorglühen. Hatte ich – vorgeglüht. Und deshalb fand ich das einen super Spruch von der Kellnerin. Als sie unsere Bestellung, zwei Gläser Weißwein, aufgenommen hatte, fragte sie, ob auch noch ein Flasche Wasser dazu käme. Darauf ich: „Nein, danke.“ Darauf sie: „Kann ich total verstehen. Das wirft einen um Stunden zurück.“
Wo ja offensichtlich recht wenig oder gar nicht gesprochen wurde. Schau, so las es sich in den Medien: Eine Schlägerei auf einer Autobahn in Bonn hat zu einer Sperrung und einem größeren Polizeieinsatz geführt. Dort hat laut Polizei ein 38-Jähriger einen anderen Autofahrer krankenhausreif geschlagen. Bereits zuvor hatten sich die beiden Mercedes-Fahrer gegenseitig immer wieder abdrängt, geschnitten und genötigt. Auf der Tangente auf die A59 habe der Jüngere der beiden dann den anderen mitten auf der Autobahn ausgebremst und zum Anhalten gezwungen. Dann sei der 38-Jährige ausgestiegen und habe massiv mit den Fäusten auf seinen Gegenüber eingeschlagen. Das 56-jährige Opfer musste verletzt in eine Klinik gebracht werden…Weil der Führerschein des mutmaßlichen Schlägers von den Beamten einkassiert wurde, musste dessen ein Jahr ältere Beifahrerin sich ans Steuer des Wagens setzen.
Dass die beiden Männer nicht wirklich miteinander gesprochen haben, sagte ich ja schon. Aber was mich so was von interessieren würde: Was wurde in dem Auto des Täters gesprochen? Wurde da überhaupt gesprochen? Hat der Schläger sich so verhalten, um seiner Partnerin zu imponieren? Steckt er tief in einer Midlife-Crisis? Und, hat seine Partnerin versucht, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten? Oder hat sie ihn womöglich angestachelt? Weil sie ihm in einem wirklich ungeeigneten Moment gesagt hat, dass sein, du weißt, wovon ich spreche. Also der Fabio wird ja so genannt, nenn es von mir aus Gemächt oder schwellfähiges Begattungsorgan. Jetzt hast du eh Midlife-Crisis und dann sagt dir deine Schnecke, dass du untenrum nicht wirklich überzeugend bist. Da kann man schonmal die Contenance verlieren und einen Menschen krankenhausreif schlagen.