Samstag, 18. Juli 2015

Pantolette und Birkenstock - wenn zwei sich freuen ...

Neulich ging mir so durch den Kopf ...

Also wenn man mich gefragt hätte, ich dachte, das sei gesetzt: Die Pantoletten meiner Mutter gingen für mich als Jugendliche damals gar nicht, und meinen Töchtern war ich mit meinen Birkenstock-Sandalen schon immer peinlich. Also quasi, was der einen die Pantolette ist den anderen der Birkenstock: ein absolutes No-Go, dachte ich.

So zeigte mir doch neulich meine Tochter (!) in der GRAZIA eine Anzeige der Firma Birkenstock: Darauf drei bis zum Umfallen moderne, lässig coole, junge Menschen - alle drei schwarze Birkenstocksandalen mit Silbernieten an den Füßen. In der Mitte die taffe junge Frau mit der XL-Sonnenbrille von Marc Jacobs und dem sexy Kleid von Saint Laurent. Links neben ihr der ganzkörper-tätowierte junge Mann mit ungemein modernem Haarschnitt, eingekleidet von H&M. Und rechts der charmante attraktive Jüngling ganzkörper-eingekleidet vom Tommy, dem Hilfiger. Und meiner Tochter Kommentar: krass.

Ja, und was der einen die GRAZIA ist der anderen ihr Werbeblättchen ihres Lieblingsdiscounters. Selbiges und die Pantolette sind seit einigen Monaten so was von close. Da gab es im Winter die Fitnesspantolette aus pflegeleichtem, abwaschbarem Phylon-Material mit komfortabler Fußbettung für höchsten Tragekomfort. Fitness und Pantolette, nun gut, auf der selben Seite des Werbeblättchens wurden auch Sportjacken und Sporthosen beworben. Und jetzt für den Sommer - die hochwertige Badepantolette, die durch angenehmes Tragegefühl besticht. Gleichzeitig gibt's auf der Seite Unterhemden und Slips in Feinripp für den Mann. Was sag ich, für DEN Mann. Weil, was der Hammer ist, ist das männliche Modell, das aus dem Werbeblättchen heraus so was von verträumt wonnevoll dreinblickt. So was von attraktiv, so was von gut gebaut, so was von ... - in Pantoletten. Im darauf folgenden Werbeblättchen bewirbt das selbe Modell dann Freizeithemden und Travelshorts - und Socken. Auch schön. Was ich jetzt eigentlich sagen wollte: Also die Pantolette, egal in welcher Ausprägung, ist dermaßen bei mir angekommen!

Ich warte jetzt eigentlich nur noch darauf, dass dieses ungemein attraktive männliche Modell demnächst in meinem Werbeblättchen Unterhemd und Slip in Grobripp trägt. Und zwar Grobripp "used look", will sagen, mit Grauschleier. Dann werde ich im Kleiderschrank meines Traummannes einmal gründlich suchen, ob ich da nicht noch unausgepackte Modelle aus den Siebzigern finde. Die sitzen dann zwar ein ganz klein wenig spack, aber je nachdem kann das ja ganz nett aussehen. Und das mit dem Grauschleier krieg ich locker mit ein paar Wäschen hin.

Übrigens, es gibt da ja auch noch die Pantine. Die kommt aber - zu zweit natürlich - aus dem Niederländischen und bedeutet im Norddeutschen Holzschuh oder Pantoffel. Ich stell mir darin jetzt dieses Model vor.