Ich bin extra während meines Urlaubs im Februar am Dornumersiel mit dem Rädchen einige Kilometer gefahren, um mir das Teil von Nahem anzuschauen. Wobei ich jetzt auch dazu sagen muss, so hatte ich wenigstens ein Ziel. Unter uns, ich weiß beim besten Willen nicht, warum es zur Sommerzeit da so viele Menschen hinzieht. Gemessen an der immensen Anzahl an leeren Ferienwohnungen und der noch größeren Anzahl an geschlossenen Restaurants müssen da in der Hochsaison Trauben von Urlaubsgästen unterwegs sein. Also das Meer oder das, was du von ihm siehst, kann es jedenfalls nicht sein, warum du da hinfährst. Wobei, je nachdem wie klein deine Kinder oder Enkelkinder sind: Also dass die da ertrinken, eher unwahrscheinlich. Der einzige Grund, also die Luft dort am Dornumersiel muss so was von unglaublich gesund sein. So öde, wie das da ist. Da ist ja wirklich nichts. Und das genau scheint der riesige Vorteil dieser Gegend zu sein. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal: keine Wälder, wenig Flora, dafür viel Seeluft. So was von gesund muss da das Klima sein, wenn du Allergie hast oder Lunge – du oder dein Pferd. Weil, das haben wir dort viel gesehen: Pferdepensionen. Und damit das Pferd kein Heimweh kriegt, verbringen Herrchen und Frauchen (sagt man das so bei Pferden?) dort auch ihren Urlaub. Und die wollen natürlich abends auch einmal nett essen gehen – im Februar, so wie wir. Und da gab es jetzt von den vielen, vielen Restaurants nur drei, die geöffnet hatten: Mein Traummann und ich sind jeden Abend in das Restaurant „Dusend buddel huus“ gegangen. Was soll ich dir sagen: Das Gläschen Rotwein so was von preislich in Ordnung. Beim Blick in die Speisekarte ging dir jeden Abend das Herz auf. Was für eine Vielfalt an Fisch! An typisch norddeutschen Gerichten! Und rate mal, von wem das Restaurant geführt wurde. Genau, von einem Inder, und seine Frau war die Köchin.
Wo ich gerade bei Pferden war. Da konntest du ja neulich in der Presse Folgendes lesen:
Die Tierschutzorganisation PETA kritisiert die Darstellung von Tieren in Karussells, auch wenn sie nicht echt sind. Ein Medienwissenschaftler betrachtet die Diskussion kritisch. Pferde, Kamele oder Elefanten - der Ritt auf Tierfiguren gehört zu den Klassikern, wenn man einen Freizeitpark oder Jahrmarkt besucht. Das sieht PETA Deutschland kritisch: "Wir sind der Meinung, dass solche Karussellfiguren mit Tiermotiven die Vorstellung verstärken, dass Tiere als empfindungsfähige Wesen vermeintlich nur zu unserer Unterhaltung da sind."
PETA Deutschland ist eigenen Angaben zufolge landesweit die größte Tierschutzorganisation, die sich für die Rechte von Tieren einsetzt. Auf ihrer Homepage schreiben sie: "Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten." Der Vorstoß gegen Tierfiguren in Fahrgeschäften kam von PETA USA. Die Tierschutzorganisation hatte sich vergangene Woche an einen großen Hersteller gewandt, der unter anderem solche Karussellfiguren mit Tiermotiven produziert. Die Tierschützer hatten an das Unternehmen appelliert, auf solche Tierdarstellungen bei Fahrgeschäften zu verzichten. Alternativen für Tiermotive seien der Fantasie überlassen.
Yvonne Würz, Fachreferentin für den Bereich Zoo und Zirkus bei PETA Deutschland, sagt auf SWR-Anfrage: "Auch wenn es keine lebenden, echten Tiere auf den Karussells sind, die da leiden. Es transportiert trotzdem ein bestimmtes Bild in der Gesellschaft von unserem Umgang mit Tieren." In vielen Bereichen der Gesellschaft sei es immer noch so, dass Tiere ausgebeutet würden, etwa beim Elefantenreiten im Tourismus oder beim Einsatz von Pferden an Karneval.
Als Alternative zu Tiermotiven auf dem Karussell schlägt Yvonne Würz Fahrzeuge verschiedenster Art vor und Raketen, Raumschiffe und Sternschnuppen, auf denen man sitzen kann. Georg Spreuer vom Schaustellerverband Mainz erzählt, er habe erst mal in den Kalender schauen müssen, ob denn der erste April sei, als er von der Forderung erfahren habe. „Als nächstes kommen die Umweltschützer und verbieten die Motorräder und Autos auf dem Karussell, weil das Verbrenner sind. Wo kommen wir denn da hin?“. Ich lass das jetzt einfach mal auf dich wirken!
Ich hab total vergessen, dir zu sagen, von welchem neuen Produkt beim Aldi ich spreche. Ich mein, du ahnst es sicherlich schon. Ich hab ja nicht umsonst das Foto gewählt: der „NFL-Snackhelm – Zum Servieren von Chips, Dips und anderen Snacks, mit herausnehmbarer Schale und Eimer“. Was ich total toll fand: Als ich im Aldi im Dornumersiel war (die Super Bowl Live Übertragung war tags drauf am Sonntag – da hat Aldi geschlossen!), waren da noch viele, viele Restanten. Vermutlich ist keiner dieser bekloppten Snackhelme verkauft worden.