Mittwoch, 16. Oktober 2024

Ich habe mit den Toten gesprochen

Ich bin immer noch beim Aperol. Nein, keine Angst, gerade schlürfe ich keinen, ich kann auch mal eine halbe Stunde ohne. Aber thematisch bin ich noch bei Selbigem. Du erinnerst dich, ich war ja bei Preisvergleichen Bonn mit dem Rest der Welt. Und jetzt kommt’s. Ich sag nur Schweiz. Was fällt dir da zuerst ein, abgesehen von der Tatsache, dass dieses Land mit seinem Bankgeheimnis sich so was von daneben benimmt? Genau, teuer wie Sau. Der Schweizer macht in Österreich Urlaub und kauft in Deutschland ein. Aber horch: In Brunnen am Vierwaldstättersee hab ich in der Apero-Bar einen Aperol Spritz für 9 Franken getrunken. Eine super Location! Und dazu gab es zwei Schälchen Käsebällchen. Du liest richtig, zwei. Weil kaum hatten mein Göttergatte und ich uns die erste Schale so was von schnell intravenös reingezogen (du kennst das? Wenn solch Nahrungsergänzungsmittel an einem Stück ist, so was von lecker!), stand auch schon die zweite vor uns. Und das Paar, das diese Bar betreibt, so was von sympathisch! Wir waren an unserem vorletzten Abend dort und kamen ins Gespräch, erzählten auch, dass das unser vorletzter Abend in Brunnen sein würde. Am letzten Abend waren wir wieder da und ich „kippte“ meine letzten Franken als Münzen auf die Theke. Dafür bekam man – das wussten wir - laut Getränkekarte einen Aperol und ein großes Bier. Und dann würde es noch für ein kleines Bier für meinen Göttergatten reichen. Während wir genüsslich die Käsebällchen schnabulierten, stellte er vor meinen Göttergatten ein großes Bier und vor mich einen kleinen Aperol mit der Bemerkung: „Das Leid kann ich mir nicht ansehen.“ Wissentlich, dass wir nie mehr kommen würden!

So, ich glaube, Thema Kaltgetränk ist erst mal durch – natürlich nur thematisch! Wo ich aber gerade bei der Schweiz bin. Mit was man dieses Fleckchen Erde ja aber auch noch verbindet, das sind das Bergpanorama, die Bergseen, saftige Bergwiesen und grüne Almen. Ich komm deshalb drauf, weil neulich las es sich in meinem SCHAUFENSTER folgendermaßen: Nur noch halb so viele Abfuhrtermine – Änderung der mobilen Grüncontainerabfuhr. Nachdem der saisonale Service der mobilen Grüncontainerabfuhr seit seinem Start am 1. März nicht planmäßig angeboten werden konnte, wird das Intervall ab sofort reduziert. Die neuen Anfahrtszeiten werden wie folgt organisiert: Standorte, die bisher wöchentlich angefahren wurden, werden alle 14 Tage angefahren. Standorte, die bis zum letzten Jahr alle 14 Tage angefahren wurden, werden nun alle 4 Wochen bedient. So können alle Bonner alle vierzehn Tage beziehungsweise alle vier Wochen ihr Grüngut an den gewohnten Sammelstellen entsorgen. Die bonnorange AöR bittet außerdem alle Bonner, zusätzlich das ebenfalls kostenlose Angebot der stationären Grüncontainer auf Friedhöfen zu nutzen und ggf. hier Grüngut anzuliefern. – Was für eine geniale Strategie, dachte ich mir. Welch schlauer Stratege unter den Entscheidungsträgern im Stadthaus hat sich das ausgedacht? Wenn übergangslos aus wöchentlich alle 14Tage geworden wäre. Wenn aus 14 Tagen von jetzt auf gleich vier Wochen geworden wären: Welch großen Aufschrei hätte es gegeben! Aber so, wenn die Alternative eher nie gewesen wäre. Ja, da freust du dich ja jetzt so was von, dass überhaupt noch abgeholt wird. Es ist eben alles eine Frage der Relation.

Als ich diese Zeilen las, erinnerte ich mich, dass es vor Jahren auch mal eine mobile Grüncontainerabfuhr am Bonner Berg neben den Sportstätten gab. Für den alten Mann in unserer Nachbarschaft gerade noch einigermaßen mit Schubkarre zu erreichen. Dreimal gegangen, da hingen ihm die Arme aber so was von auf dem Boden! Dann wurde das gesamte Areal umgebaut, mit Schranke und so, rechtliche Gründe, neue Plattierung, die für solch ein Fahrzeug nicht geeignet sei: Die Abfuhrstelle gab es nun nicht mehr. Die nächste mobile Abfuhrstelle war für den alten Mann mit Schubkarre absolut zu weit. Was also machen? Du kannst natürlich auch immer dein Auto anschmeißen. Der alte Mann hat aber kein Auto. Deshalb hat der alte Mann sich damals für sein Fahrrad extra einen Anhänger gekauft, um die Grünabfälle mit dem Fahrrad zum stationären Grüncontainer auf dem Nordfriedhof zu bringen. Letztens erzählte er, er schaffe es kräftemäßig nicht, um den ganzen Friedhof herumfahren. Deshalb fahre er immer ganz langsam, schnell könne er ohnehin nicht mit der Last fahren, über den Friedhof. Gleichzeitig würde er dann immer bei einem alten Freund Halt machen, der vor einigen Monaten verstorben sei. Er, der alte Mann, sei letztens von einem Friedhofsmitarbeiter dazu angehalten worden, abzusteigen.

Ich habe mich daraufhin mal kundig gemacht, bei der Stadt. Die schrieb mir Folgendes: Friedhöfe sind Orte des Gedenkens und des Erinnerns. Jeder hat sich auf den Friedhöfen der Würde des Ortes und der Achtung der Persönlichkeitsrechte der Angehörigen und Besucher entsprechend zu verhalten. Auf Friedhöfen ist es darum unter anderem nicht gestattet, die Wege mit Fahrzeugen aller Art und Sportgeräten (zum Beispiel Fahrrädern, Rollschuhen, Inline-Skatern, Skateboards) zu befahren (vgl. § 5 (3) a. der Satzung der Bundesstadt Bonn über das Friedhofs- und Begräbniswesen). Ausnahmen davon gelten ausdrücklich nur für unter § 5 (4) Friedhofssatzung genannten Gründen. Die Entsorgung von Gartenabfällen an den dafür vorgesehenen Sammelstellen der bonnorange AöR gehört eindeutig nicht dazu. An den Zugängen der Friedhöfe wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Zuwiderhandlungen können mit Geldbußen bis zu 500 € geahndet werden. Die Mitarbeitenden auf den Friedhöfen sind angewiesen, Menschen, die auf Friedhöfen ordnungswidrig handeln, auf diese Verstöße hinzuweisen.

Dazu meine Meinung: Es ist ein Unterschied, ob jemand mit seinem Rad über den Friedhof düst, oder ein alter Mann langsamst mit dem Rad seinen Grünabfall ordnungsgemäß wegbringt. Ich habe mit einigen Toten, die ich zu Lebzeiten kannte, Zwiesprache gehalten. Und nein, sie fühlen sich nicht von diesem alten Mann belästigt. Im Gegenteil! Wie schön und unverzichtbar, dass er etwas für unser Mikroklima tut!

Und als Steuerzahlerin: Selbstredend muss das Angebot kostenlos sein. Wir wollen doch nicht ernsthaft die Menschen bestrafen, die durch ihren Garten, ihre Gartenarbeit für ein gesundes Klima sorgen. Wir wollen doch nicht wirklich, dass wir demnächst auf grüne Steine schauen statt auf grüne Wiesen, grüne Gärten. Und vor allem wollen wir nicht, dass Menschen demnächst einfach ihre Grünabfälle wild in der Natur entsorgen oder auf die Straße werfen.

Und manchmal gilt es auch, eine Verordnung zu verifizieren – wenn man mit der Zeit geht.


 

Mittwoch, 25. September 2024

Ich bin auf den Pfau gekommen!


Ich hatte dir ja versprochen, dass ich noch mal auf dieses unendliche Leid zu sprechen komme. Dieses Leid, das mich so was von in Österreich verstört hat, mir quasi an jedem Haus in Österreich entgegenschrie. Ich vermute, es wäre dir genau so ergangen wie mir. Ich habe mir allerdings schon früh morgens einen gepichelt, weil ich ja ahnte, was wieder auf mich zukommen würde: Überall wo du hingucktest– nur Blut! Egal ob nach links oder nach rechts, wo du auch hinschautest: Überall hing Jesus. Und da verstehst du schon, dass das mit dem Entgegenschreien jetzt metaphorisch gemeint ist. Weil schreien kann der ja nun nicht mehr. Der ist ja tot. Hängt am Kreuz, der Jesus. Überall hängt er am Wegesrand, der Jesus am Holzkreuz. Schon das schlichte Holzkreuz stürzt dich ja in tiefste Depression. Was aber unendlich traumatisierender ist: der aus vielen Wunden grell rot blutende Jesus, wenn der Jesus blutüberströmt dargestellt ist. Ich kann nur sagen, was bin ich froh, von wegen Gnade der späten Geburt, dass ich mit dessen Tod nun wirklich nichts zu tun habe.

Du siehst, ich bin gedanklich noch immer in den Sommerferien. Und da gilt es für mich noch zwei weitere Themen abzuarbeiten. Mein Traummann und ich hatten uns so was von fest vorgenommen, in den Sommerferien den Panorama-Radweg von Olpe über Wipperfürth nach Wuppertal zu radeln. Dazu musst du natürlich erst einmal mit dem öffentlichen Personennahverkehr, also mit Bussen und Bahnen, nach Siegen kommen. Was ja von Bonn aus kein allzu großes Problem sein sollte – dachte ich. Vom Bertha-von-Suttner-Platz mit der 66 nach Siegburg und dann mit der RE 9 bis Siegen – denkste. Da hieß es auf deren Seite: „Aufgrund von Brückenarbeiten kommt es von Montag, 29.07.2024, 18:00 Uhr bis Samstag, 03.08.2024, 07.00 Uhr zu Einschränkungen bei der Linie RE 9. Die Züge dieser Linie fallen zwischen Köln Hbf und Siegen Hbf aus.“ Angeboten wurde Schienenersatzverkehr. Mit dem Rädchen? Blöde Frage! Das hieß also erst einmal für uns, auf das Ende der Brückenarbeiten zu warten. Weil das Wetter aber ja auch immer ein Wörtchen mitzureden hat, visierten mein Göttergatte und ich den Donnerstag nach Beendigung dieser Bauarbeiten an. Will sagen, samstags sollte es dann mit der RB 48 von Wuppertal nach Bonn geschmeidig zurückgehen.

Eigentlich aus purer Langeweile klickten wir nun die RB 48 an, mit der wir, ich wiederhole mich, geschmeidig von Wuppertal nach Bonn fahren wollten. Und da las es sich folgendermaßen: „Aufgrund der angespannten Personalsituation, die durch eine Vielzahl von Baumaßnahmen noch verschärft wird, kommt es auf der Linie RB 48 zwischen dem 20.07.2024 und 12.09.2024 zu einem reduzierten Fahrplan. Die Fahrplanreduzierung betrifft nur den Abschnitt zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf/Bonn-Mehlem. Montags bis freitags entfallen die in der Hauptverkehrszeit zusätzlich verkehrenden Fahrten zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf. Fahrten mit dem Start- bzw. Zielbahnhof Bonn-Mehlem verkehren wochentags regulär. Die Linie RB 48 verkehrt damit wochentags zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf im Stundentakt. An den Wochenenden entfallen alle Fahrten zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf/Bonn-Mehlem. Hinweis: Ab dem 13.09.2024 wird es aufgrund von Baumaßnahmen zu weiteren Einschränkungen auf der Linie RB 48 kommen. Weitere Informationen zu diesen Baumaßnahmen folgen. Zusätzlich fallen am 25.07.2024 noch Fahrten auf dem gesamten Laufweg aus. Aufgrund eines kurzfristigen Personalausfalls kommt es auf der Linie RB 48 leider vorübergehend zu Einschränkungen. Es kommt zu Ausfällen auf Teilstrecken sowie zu Ausfällen auf dem gesamten Laufweg. Alternative Reisemöglichkeit: Bitte nutzen Sie einen der Folgetakte.“ Glaube mir, ich hab dir schon vieles erspart! Was soll ich sagen, die Sommerferien sind, wie du weißt, zu Ende und wir haben diese Fahrradtour nicht gemacht.

Anderes Thema, zweites Thema. Ich weiß nicht, hast du dir mein Foto genau angeschaut? Wenn ich mich ja mit irgendetwas so was von auskenne, dann sind es die Preise für einen Aperol Spritz. Überhaupt für alkoholische Spritz-Getränke. Da ist ja neuerlich der RHEINPAVILLON einer der angesagtesten Plätze in Bonn. Unterhalb vom Alten Zoll quasi Füße in den Rhein halten und dabei einen Aperol schlürfen. Und nachdem das da so gut läuft, ist der BIERGARTEN ZUM RHEINBLICK aufgewacht und hat sich da bestuhlungsmäßig aber so was von ausgebreitet. Also quasi Konkurrenz. Wo sie sich beide aber so was von einig sind: Der Aperol kratzt bei beiden ganz dolle an der 9-Euro-Marke und es gibt weder ein paar Chips noch ein Schüsselchen Nüsschen in genau der orange Farbe wie der Aperol. Ja, ich weiß, Blick aufs Siebengebirge. Den sollte man aber nicht allzu überbewerten. Wie komm ich auf die Chips und die Nüsschen, fragst du dich jetzt sicherlich?

Anderenorts ist man da so was von ganz nah bei mir: In Lienz zum Beispiel gab es zum Aperol ein Schälchen mit Paprikachips. Du verstehst? Gleiche Farbe. Ich liebe so was: Fünf Paprikachips kosten die quasi nichts, aber so was von Augenschmaus für mich, so was von Kundenbindung! Die Krönung aber in Soest (schau noch mal aufs Foto!). Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll. So was von reingesteigert bin ich. Also, im Café Fromme ist das Thema „Pfau“ angesagt. Und was habe ich getrunken? Genau, einen Pfauenspritz. Der ist mit Pflaumenlikör. Was aber der Hammer ist, der Pflaumenlikör ist mit Glitter, mit Pfauengold! Du merkst, ich bin so was von reingesteigert. Weil, damit nicht genug! Auf dem Tischchen stand eine leere Flasche Pfauengold mit Pfauenfedern. Und es gab einen Maismix zum Knabbern dazu. In einer güldenen Schale in Pfauenform - und das für, jetzt der Preis: 8,50 Euro!

Was ich damit sagen will. Okay, der Blick auf den Rhein und das Siebengebirge – ein Traum. Und dass wir in der Fußgängerzone in einem Ladenlokal deutschlandweit das erste öffentliche Klo haben. Klar, das wirkt sich auch auf die Attraktivität der Stadt aus und mithin auch auf den Preis für einen Aperol. Aber dazu fünf Paprikachips gereicht – die Asiaten hätten einen neuen Hotspot auf ihrer To-do-Liste!

Mittwoch, 4. September 2024

Bonn - mit einer Klorollenlänge vorn!


Ich hatte dir ja neulich von meinem Urlaub in Österreich erzählt. Und dass die Italiener nach Österreich kommen, weil es dort billiger ist. Hallo, mein Göttergatte und ich auch! Das Tortenstück für meinen Göttergatten: 3,50 Euro, wenn du im Café sitzt. Und mein Aperol 4,50 Euro! Da überlegst du nicht lange, wenn du gefragt wirst, ob’s noch einer sein darf.

Wobei, ich bin ehrlich. Einen gewissen Alkoholpegel hat’s auch schon gebraucht bei unseren Radtouren. Und wenn ich noch ehrlicher bin, es hätte auch nicht geschadet, wenn ich mir schon am frühen Morgen einen hinter die Binde gegossen hätte. Weil so nüchtern, kaum zu ertragen das viele Blut, dieses stille Leiden. Und du kannst nichts dagegen machen!

Apropos nichts machen, also Urlaub, Sommerferien. Damit keine Langeweile aufkommt, putze ich mich ja während der Sommerferien einmal durchs ganze Haus, von oben nach unten, von links nach rechts: Schwerpunkt Fenster. Hab ich so noch nicht gesagt, aber dir sag ich’s mal ganz im Vertrauen. Ich putze meine Fenster nur einmal im Jahr. Ja, du hast richtig gelesen, nur einmal im Jahr, im Juli. Für weitere Male sehe ich einfach keinen Sinn: Irgendwann im Herbst beginnt es zu dunkeln. Dann kommt sowieso die Zeit, wo du froh bist, dass es dunkel ist, damit du endlich wieder Kerzen anzünden kannst. Im Frühjahr überleg ich ganz kurz, ob das mit dem Frühjahrsputz mit mir etwas zu tun hat. Verneine das dann aber schließlich, weil es immer noch zu dunkel ist. Und wenn es dann jahreszeittechnisch so langsam heller wird, dann hält mich der Pollenflug aber so was von davon ab. Du weißt, wovon ich spreche? Dieses Gelb? Was aber so was von blöde ist, wenn ich dann im Juli die Fenster putze. Du glaubst es nicht: Vögel fliegen mit Brachialgewalt gegen die Fenster und sind so was von verdutzt, dass sie gerade ihrem Verenden beiwohnen. Apropos Sterben. Ich sagte schon, diese Ohnmacht, die wir in Österreich empfunden haben. Und du kannst nichts machen. Bist zur Untätigkeit verdammt.

Wo ich in den Sommerferien mehr freie Zeit hatte, also quasi Langeweile in ihrer positivsten Ausprägung. Wenn du mal das Problem hast, völlig runterzukommen, empfehle ich dir den Film „Perfect Days“. Im Internet steht zu dem Film: Perfect Days (dt.: „Perfekte Tage“) ist ein deutsch-japanischer Spielfilm von Wim Wenders aus dem Jahr 2023. Das Werk zeigt den Schauspieler Kōji Yakusho in der Rolle eines Toilettenreinigers. Perfect Days wurde beim Internationalen Filmfestival von Cannes im Mai 2023 uraufgeführt. Im Jahr 2024 folgte eine Oscar-Nominierung als bester internationaler Film für Japan. Hirayama arbeitet als Toilettenreiniger in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen Leben zufrieden zu sein. Er folgt einem strukturierten Alltag und widmet sich in seiner Freizeit seiner Leidenschaft für Musik und Bücher. Auch hegt Hirayama eine Vorliebe für Bäume und fotografiert diese. Und das geht zwei Stunden lang so, immer derselbe Tagesablauf – quasi täglich grüßt das Murmeltier.

Wo ich gerade bei öffentlichen Toiletten bin. Du weißt, ich hatte Zeit, und deshalb konnte ich mal in Ruhe Reschke-TV genießen. Und da ging es neulich um öffentliche Toiletten und Bushaltestellen, und dass die oftmals von der Firma Ströer  bewirtschaftet werden. Wobei ich ja dachte, dass öffentliche Toiletten von meinen Steuern unterhalten werden. Aber schau, es geht da um etwas ganz anderes: Ströer ist ein Konzern mit Sitz in Köln, der vor allem in Deutschland in den Bereichen Außenwerbung, Onlinewerbung, Dialogmarketing, E-Commerce tätig ist. Im Bereich der Außenwerbung, der als der wichtigste der Unternehmensgruppe gilt, vermarktet und betreibt sie Werbeflächen und Stadtmöblierungselemente in Straßen und an Plätzen sowie an Gebäuden und Verkehrsmitteln. Zu diesen Werbeflächen und -installationen zählen beispielsweise Plakatwände, Litfaßsäulen, Groß-Uhren, City-Light-Poster oder Public-Video-Screens. Und offensichtlich platzieren die auch Werbung an öffentlichen Toiletten. - Und da gibt es dann Deals zwischen Ströer und Stadt: Du darfst Werbung betreiben und dafür bist du für die öffentlichen Toiletten zuständig. Krass, oder? Schau dir einfach mal Reschke-TV an! Blöder wirst du davon jedenfalls nicht.

Wo ich gerade bei öffentlichen Toiletten bin. Neulich bummle ich in der City durch die Sternstraße und stehe plötzlich in einem Geschäft und sofort vor einem Drehkreuz. Mein erster Gedanke: wie auf dem Klo an einer Autobahnraststätte. Mein zweiter: Ich stehe tatsächlich vor einer Schranke zu einem öffentlichen Klo. Hatte ich so noch nicht erlebt, eine öffentliche Toilette in einem Ladenlokal in der Fußgängerzone. Im Internet las es sich dann auch folgendermaßen: Sanifair testet öffentliche Toiletten in Bonner Innenstadt. In der Bonner City sollen die öffentlichen Toiletten sauberer werden. Sanifair hat dort ein Pilotprojekt gestartet: seine erste Toilettenanlage in einer deutschen Innenstadt. Normalerweise vermutet man in der Bonner Sternstraße eine Boutique oder ein anderes schickes Geschäft. Doch in der Innenstadt gibt es jetzt in bester Lage eine Toilettenanlage von Sanifair. Ja wenn das mal kein Alleinstellungsmerkmal für Bonn ist!

Du kennst das. Da fragst du das Internet und es schlägt dir automatisch auch noch andere Fragen vor. So hieß eine Frage: Wie geht man auf eine öffentliche Toilette? Antwort: Benutztes Toilettenpapier gehört in das WC. Vor dem Spülen am besten den Toilettendeckel schließen. Anschließend den Toilettendeckel öffnen und mit einer Toilettenbürste Restverschmutzungen entfernen. Die Spülung nach dem Schließen des Toilettendeckels erneut betätigen.

Was ich mich da gefragt habe: Wie viel Prozent unserer Mitbürger muss man das tatsächlich erklären. Und, gibt es einen Unterschied bei der Benutzung einer privaten Toilette?

Ach ja, die Präsenz des Leidens, das immer wiederkehrende Verstörende, der Grund, warum ich mir morgens schon einen gepichelt habe. Die Ohnmacht, die du jedes Mal verspürst. Was soll ich dir sagen? Ich erzähl’s dir nächstes Mal.

Mittwoch, 14. August 2024

Offenhörlich geht’s mit der Drau bergab

Wo ich letztens wieder bei meinem Lieblingsdiscounter war: Der bot für Kleinkinder UV-Schutzkleidung an. Quasi ein Ganzkörperkondom bestehend aus Oberteil, Radlerhose und Cap, 83% Polyamid, 17% Elasthan an. Mein spontaner Gedanke: Da hat der kleine Schatz definitiv in Zukunft keine Probleme mit Hautkrebs. Und Apfelschnitze wird es auch keine mehr brauchen. Dafür muss es sich aber auch nie wieder konzentrieren. Der kleine Schatz ist nämlich in der Sommerhitze an einem Hitzschlag gestorben.

Wo ich gerade bei Kleinkindern bin. Ich komm deshalb drauf. Ich sag nur Innichen. Du weißt, eins meiner Lieblingsthemen: der Mensch und sein E-Bike. Mein Traummann und ich sind ja jetzt im Sommer, wenn es mal gerade nicht regnet, wieder viel mit dem Rädchen unterwegs. Apropos Regen. Ich weiß nicht, ging es dir in den letzten Monaten auch so? Entweder hast du Unkraut gezupft oder du hast dich mit der Machete zu deinem Hauseingang vorgekämpft. Ich habe jedenfalls noch nicht wirklich oft im Garten tiefenentspannt einfach mal so rumgesessen. Entweder es hat geregnet oder es musste der Rasen gemäht werden. Was ich aber eigentlich erzählen wollte. Wir waren in Österreich und sind dort den Drauradweg entlang gefahren. Das nette Städtchen Lienz liegt an der Drau. Dort haben wir ein paar Tage verbracht und Sternfahrten gemacht. Einmal entlang der Isel, einem Gletscherfluss. Und dann natürlich entlang der Drau. Was wir vorher nicht so auf dem Schirm hatten: Wir würden von Lienz aus Richtung Toblach nach Italien radeln. Was wir auch nicht wussten. Für den Italiener ist Österreich ein günstiges Urlaubsland. Mein Göttergatte und ich brechen ja immer früh auf und so überquerten wir gegen 10:00 Uhr mit unseren Rädchen die Grenze und kamen nach Innichen und Toblach, unserem Ziel. Und nun zurück, so was hatte ich noch nie erlebt. In den Sommermonaten machen sich täglich bis zu 8500 Italiener von Toblach und Innichen Richtung Lienz auf (nur damit du mal eine Vorstellung hast: Lienz hat nur knapp 12.000 Einwohner). Viele mit E-Bikes, die sie in diesen beiden Städtchen mieten, weil es retour hoch geht.

Und jetzt stell dir einen normal breiten Fahrradweg vor! Ein Schauspiel bot sich uns für ömsöns: Da radeln jetzt Menschen, die zuvor noch nie auf einem E-Bike, vielleicht sogar noch nie auf einem Fahrrad, gesessen haben. Die sind so damit beschäftigt, sich mit der Maschine auseinanderzusetzen, dass die aber so was von nicht auf andere achten können. Frauen und Männer sitzen teilweise auf Rädern, die ihnen viel zu groß, viel zu klein sind. Und überhaupt, das Thema Sattelhöhe wird sowieso absolut überbewertet. Männer machen lauthals ihre Frauen lang, weil sie zu blöde sind, spontan mit der neuen E-Bike-Schaltung zurechtzukommen. Fahrradhelme werden nicht geschlossen, weil eh schon geschwitzt wird wie Sau in dieser sengenden Hitze. Und dann die Kinder, die Kleinkinder. Ein klitzekleiner Junge auf einem klitzekleinen E-Bike. Die Pedalen drehen sich rücksichtslos, die Beinchen kommen nicht hinterher, die Schienbeine schon lädiert. Armer Junge, wirst du sagen. Oder geht es ihm trotzdem immer noch besser als zwei anderen Kleinkindern? Ein Vater hat an seinem E-Bike einen Kinderfahrradanhänger. In dem sitzen offenhörlich zwei kleine Kinder. Sehen tust du sie nicht unter der Plane, dafür hörst du sie aber lauthals brüllen. Kein Wunder, es ist sehr heiß und dann kannst du dir vorstellen, wie heiß es in dem verschlossenen Teil ist. Quasi Zelt. Und da bin ich wieder beim Thema Sonnenschutz. Dieses Problem haben die beiden jetzt gerade nicht. Die haben eher ein anderes Problem. Ich sag nur Hitzschlag. Was so witzig an der Situation ist (entschuldige bitte, dass ich das Leid der Kleinen gerade mal ausblende), was so dermaßen urkomisch ist. Du hast den Eindruck, dass den Papa das Leid seiner Brut gar nicht interessiert, weil der so was von mit der Schaltung seines E-Bikes beschäftigt ist.

Wo ich gerade bei Kindern bin. Also dieser Job hätte mich so was von interessiert. Da las es sich folgendermaßen: Jobs +Ausbildung im Wildpark Schwarze Berge - Spielplatzaufsicht (520 € - Basis m/w/d). Wir suchen ab sofort eine Spielplatzaufsicht (m/w/d) auf 520 €-Basis. Wenn Du mindestens 18 Jahre alt bist … Ich sagte schon, genau das Richtige wäre das für mich gewesen. Zumal es neulich in den Medien hieß: Work-Life-Balance - Warum zu viel Freizeit auch nicht gut ist. Mehr Freizeit macht nicht automatisch glücklicher, berichtet das Wissenschaftsmagazin „Spektrum“. Ganz im Gegenteil: Wer zu viel Freizeit hat, ist unzufrieden. Das zeigt eine Studie eines Forschungsteams der University of Pennsylvania, die im „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht wurde und über die Spektrum berichtet. „Für diejenigen, die unglücklich sind, weil sie zu viel zu tun haben, ist die Antwort nicht, alle ihre Verpflichtungen aufzugeben“, schreiben die Forschenden in der Studie. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass es ebenso unglücklich mache, den ganzen Tag frei zu haben. 

In den Sommerferien total nichts zu tun? Ist nichts für mich. Da wäre das der passende Ferienjob für mich gewesen. Hätte gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Hätte zu einem Mikroprozent auf die Erziehung kommender Generationen einwirken können. Was es bei mir zum Beispiel nicht geben würde: diesen Bällebad-Blödsinn. Du weißt, was ich meine? Bei Ikea kannst du deine Brut im Kinderparadies, im Bällebad, parken, wenn du das willst oder die Brut das will. Wie oft aber habe ich durch den Lautsprecher gehört: Der kleine Torben - setze einen Namen deiner Wahl ein - möchte bitte von seiner Mama abgeholt werden. So was gäbe es bei mir auf dem Spielplatz nicht. Eine Stunde Minimum ohne Wenn und Aber. Und keine Apfelschnitze. Und wenn die Frida dem Mirko vors Schienbein tritt, Pech gehabt. Und wenn du zu klein bist, um dich allein auf die Schaukel zu setzen, kannst du halt nicht schaukeln.

Mittwoch, 17. Juli 2024

Obst ist mein Gemüse

Na, hast du nachgeschaut? Wie? Was? Wo? Okay, hier Internet: Die Verordnung Nr. 1677/88/EWG zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Gurken war eine Verordnung der Europäischen Gemeinschaft, die Gurken anhand verschiedener Merkmale in unterschiedliche Güteklassen einteilte. Da sie unter anderem festlegte, dass eine Gurke der Handelsklasse „Extra“ maximal eine Krümmung von zehn Millimetern auf zehn Zentimetern Länge aufweisen durfte, wurde die Verordnung als Gurkenverordnung oder Gurkenkrümmungsverordnung berühmt. Gibt’s aber nicht mehr. Wurde 2009 aufgehoben.

Da fällt mir in dem Zusammenhang wieder der Erwin Wurm ein. Ja, ich weiß, hab ich schon mal erwähnt. Trotzdem, ich wiederhole mich gerne. Darf ich auch in meinem Alter! Vielleicht  hast du es ja auch schon wieder vergessen oder damals nicht aufmerksam gelesen: „Gurken“ ist ein aus fünf einzelnen Skulpturen bestehendes Kunstwerk im Wilhelm-Furtwängler-Garten in der Altstadt von Salzburg. Es wurde im Rahmen des „Kunstprojektes Salzburg“ 2011 vom österreichischen Künstler Erwin Wurm geschaffen. Ich find das total witzig! Wo ich gerade bei Gurken bin. Eigentlich wollte ich jetzt den Übergang von der Gurke zum Obst schaffen. Muss ich aber gar nicht, weil die Gurke Obst ist. Horch: Nach der botanischen Klassifikation werden Gurken dem Obst zugeordnet, weil sie im mittleren Teil winzige Samen enthalten und aus der Blüte der Gurkenpflanze wachsen.

Egal, also ohne Übergang neues Thema: Alles, was ich bei meinem Lieblingsdiscounter an Obst finde. Erdbeeren zum Beispiel. Ich tu mich dermaßen schwer damit, ach, was sage ich, ich finde es eklig, einfach asozial: Neulich wieder ein Paar vor den offenen Erdbeerschalen. Es wird sich eine Schale in die Hand genommen und erst einmal alle Erdbeeren, die nicht gefallen, aussortiert, in andere Schalen gelegt. Die Schalen erkennt du jetzt daran, dass sie voller sind als die übrigen. Aus den übrigen Schalen werden jetzt gute Erdbeeren für das Schälchen in der Hand ausgewählt. Jede Erdbeere wird gedrückt und geprüft. Entweder sie hält Stand, dann findet sie den Weg ins auserwählte Schälchen. Oder sie ist durch das Drücken und Quetschen matschig geworden. Was ja verständlich ist. Dann wird sie beiseite gelegt. Hallo, wie asozial ist das denn? Wenn ich Erdbeeren kaufe, kann es immer sein, dass die eine oder andere Beere nicht tadellos ist. Ja, das ist so bei frischem Obst! Und ja, wenn ich eine Erdbeere auch noch  quetsche, hallo? Vielen Menschen kannst du lose Erdbeeren und Kirschen einfach nicht anbieten! Das geht nur mit Kastanien oder Wassermelonen. Wobei ich da auch schon Leute gesehen habe, die an einer Melone solange rumgepult haben, bis sie selbige nun selbst nicht mehr haben wollten und sich für eine andere entschieden.

Wo ich gerade bei Obst bin – und letztens beim Thema Schule und Motivation und Konzentration war. Nenn es Disziplin, nenn es, wie du willst. Stichwort Apfel, genauer gesagt Apfelschnitze. Du hast schon mal was von der Kinder-Uni in Bonn gehört? Eine tolle Vorlesungsreihe! Ich war da mal mit einer meiner Töchter – in so einem alten Hörsaal: Du sitzt oben und ganz tief unten steht der Lehrende. Ich erinnere mich sogar noch an das Thema „Der Lotus-Effekt“. Neben meine Tochter und mich platzierte sich Kleinkind mit Eltern. Mein erster Gedanke. Was macht das viel zu kleine Kleinkind hier? Das viel zu kleine Kleinkind saß noch nicht ganz mit dem Popo auf dem Stuhl, da packten Mama und Papa auch schon die Apfelschnitze in der Tupper-Box samt Getränk aus. Während des 45-minütigen Vortrags wurde getrunken, gefuttert und seitens der Eltern noch mal erklärt, was der Mann da vorne erzählte. Hallo, nein, das geht nicht! Da lob ich mir doch mal tatsächlich die sogenannten alten Zeiten. Nicht die guten, aber die alten. Glaub’s mir! Ich hab als Jugendliche in einem Dorf in der Eifel gewohnt und genau so war’s: Lies dazu meine Kurzgeschichte Zug der Hüte. Da gingst du sonntags in die heilige Messe. Also alles, was laufen konnte, lief in die Messe. Auch das Kleinkind, denn das konnte schon aufrecht sitzen und gehen. Und in der Kirche hat das auf den vorderen Bänken gesessen, zusammen mit den anderen Kindern, ohne Rückenlehne! Und ohne Apfelschnitze! Und ohne Getränk! Und in den Reihen dahinter saßen die Eltern, anfangs nur die Mama, weil der Papa erst in allerletzter Minute draußen vor der Kirche seine Kippe ausgetreten hat. Die Erwachsenen saßen auf jeden Fall hinter dir! Und das hieß!? Genau, einfach still sitzen und die Prozedur über dich ergehen lassen. Genau, da hast du als Kleinkind einfach mal locker meist 60 Minuten ganz ruhig gesessen – ohne Apfelschnitze! Und du hast so getan, als ob du dem Pastor zuhörst – paradiesische Zustände wären das heutzutage an unseren Schulen!

Wie komme ich jetzt von Äpfeln zu? Warte: Neulich hatte ich doch das Thema PETA. Die ja der Meinung sind, dass es auf den Karussells keine Holzpferde mehr geben soll. Du erinnerst dich? Schwupp, da bin ich schon mal bei Pferdeäpfeln, also weg vom Obst hin zum Tier. Und dann ist es ja auch nicht mehr weit zum Schwein. Tierwohl und so. Und schon bin ich bei den Schweinsohren. Die bot das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters neulich feil: Butter-Schweinsohren. Und da frage ich mich dann schon, ob das eigentlich heutzutage noch politisch korrekt ist, von Schweinsohren zu sprechen? Die Tierschutzorganisation PETA sagt ja u. a.: "Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen.“ Aber alleine schon der Name dieses Feingebäcks suggeriert doch, dass man an den Ohren der Schweine knabbern kann. Ruft geradezu dazu auf. Kommen wir durch diese Bezeichnung nicht erst auf die Idee, Schweinefleisch zu essen? Darüber sollten sich einmal mehrere Gremien gleichzeitig Gedanken machen!

Und zum Abschluss hier noch ein Obst-Witz: Warum haben Männer keine Orangenhaut? Weil es einfach scheiße aussieht. Stimmt!

Mittwoch, 26. Juni 2024

Mit dem Vortschrittsbalken nach forn!

 

Ich war mir nicht sicher, ob ich das im Radio richtig verstanden hatte: Dass Teilzeitanträge von Lehrern nur noch dann akzeptiert werden, wenn die betreffende Schule weiterhin den Unterricht gewährleisten kann. Ich hab dann noch mal im Internet geschaut und da las es sich auch: Eine Maßnahme, die in NRW dem Lehrkräftemangel entgegenwirken soll: Anträge auf Teilzeit sollen strenger geprüft und wenn möglich abgelehnt werden. Ich weiß nicht, bin ich eigentlich die einzige, oder liegt das daran, dass ich morgens immer tiefenentspannt auf dem Klo sitze, während ich Radio höre? Super Idee, dachte ich spontan. Hallo, wie wird denn dann die Realität aussehen? Was macht bitteschön ein Lehrer, der weniger arbeiten will, dem man es aber nicht erlaubt? Richtig: Entweder er wird oder er feiert krank. Der Unterricht fällt aus, nur mit dem Unterschied, dass das nicht planbar ist. Und zusätzlich bekommt der Lehrer sein volles Gehalt. Was kann es denn besseres geben, als einen Arbeitnehmer, der für weniger Arbeitsstunden auch weniger Geld bekommen möchte? Das ist jedenfalls keine Lösung!

Wo ich aber gerade in der Schule bin: Da gibt es ja jetzt ein ganz neues Thema, das wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird: Gamification (Hauptsache Englisch!). Lass mich raten – sagt dir nichts. Mir auch nicht, deshalb hab ich mich mal im Internet schlau gemacht:

Als Gamification (aus englisch game für „Spiel“) wird die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext bezeichnet. Zu diesen spieltypischen Elementen gehören unter anderem Erfahrungspunkte, Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Durch die Integration dieser spielerischen Elemente soll im Wesentlichen eine Motivationssteigerung der Personen erreicht werden, die ansonsten wenig herausfordernde, als zu monoton empfundene oder zu komplexe Aufgaben erfüllen müssen.

Bei der Motivation gibt es generell zwei mögliche Varianten, zum einen die intrinsische Motivation und zum anderen die extrinsische Motivation. Die intrinsische Motivation stellt das grundlegende Wollen dar („Ich mache das, weil ich es will“), während die extrinsische Motivation auf einer zu erwartenden Belohnung basiert („Ich mache das, weil ich eine Gegenleistung erwarte“). Digitale Spiele können nach Ansicht von Experten die sogenannte intrinsische Motivation von Lernenden fördern. Dank der multimedialen Gestaltungsmöglichkeiten könnten auch komplexe Lerninhalte gut in digitalen Spielen dargestellt werden. Es geht also darum, sich von Seiten der Lehrenden diese spieltypischen Elemente im Unterricht zu Nutze zu machen, damit die Schüler motivierter an den vermeintlich uninteressanten Unterrichtsstoff herangehen. Neue Unterrichtskonzepte sollen stärker motivieren, sollen den Unterricht attraktiver machen. Mehr Spaß am Lernen heißt die Devise!

Ganz abgesehen davon, was ich mir als Lehrer einfallen lasse, um auch den letzten Vollpfosten zu motivieren. Nach relativ kurzer Zeit wird sich der Gewöhnungseffekt einstellen. Ist es nicht vielmehr notwendig, junge Menschen dahingehend zu „unterrichten“, dass das Leben kein Wunschkonzert, kein Ponyhof ist? Dass es im Winter morgens dunkel ist. Dass der Schulranzen auch mal recht schwer sein kann. Dass ich mich in der Schule auch mal mit Themen befassen muss, die mir nicht wirklich Spaß machen. Goethes Faust zu lesen hat mir nicht wirklich Spaß gemacht. Shakespeare auf Englisch zu lesen auch eher nicht. Wie heißt noch mal das Wort in diesem Zusammenhang? Wie heißt das, nachdem sich so viele Mädchen in Afghanistan sehnen? Warte, ich hab’s gleich: Man nennt es Bildung, Schulbildung! Ich hatte schon zu Corona-Zeiten den Gedanken, dass wenn man die Schulen für immer abgeschlossen hätte, viele es gar nicht bemerkt hätten, und viele es super gefunden hätten. Bildung ist für viele in unserem Lande offensichtlich kein Gut mehr, kein Wert mehr, das es täglich wertzuschätzen gilt. Bildung erleben zu dürfen ist für sich allein Freude pur! In die Schule gehen zu dürfen, zu können, ist Freude pur! Und wenn uns das heutzutage abwegig erscheint, müssen wir uns Strategien einfallen lassen, die genau dieses Bewusstsein wieder in die Köpfe unserer Kinder bringen. Da fällt mir zum Beispiel die Assembly ein: In britischen Schulen treffen sich die Schüler jeden Morgen in der Aula zur Assembly. Dort werden Dinge bekannt gegeben, über Themen gesprochen, die anstehen, gemeinsam gesungen und auch gemeinsam gebetet. Ja, da kann ich zum Beispiel auch Gott (wenn ich an ihn glaube) dafür danken, dass ich das große Glück habe, in einer Gemeinschaft zu leben, die sich auf die Fahne geschrieben hat, alle ihre Bürger zu bilden. Allen Menschen Bildung zuteil werden zu lassen. Dass es eine Schulpflicht gibt. Ja, die Pflicht, sich Wissen in die Birne zu kloppen. Schön, dass meine Töchter lernen durften. Schön, dass unsere Söhne nicht schon als kleine Jungen an die Waffen gezwungen werden, statt in die Schule zu gehen. Schön, dass unsere Kinder nicht, statt in den Schulen geistig, in Fabriken körperlich unter schlimmsten Bedingungen arbeiten müssen Schön, schön, schön! Was gefälligst soll und muss ich noch für Beispiele bringen, damit auch wirklich jedem klar wird: Schulbildung ist eine Errungenschaft.

Anderes Thema? Das Kölner Ausländeramt nimmt vorerst keine Anträge auf Einbürgerung mehr an, hieß es in den Medien. Weil es zu wenig Personal gibt, hat sich nach Angaben der Stadt Köln ein Berg von etwa 8000 Bewerbungen für die deutsche Staatsbürgerschaft aufgetürmt. Termine gibt es erst wieder ab 2025. Nun will die Stadt Köln das Personal verdreifachen. Mal ganz abgesehen, dass es kein Geheimnis war, dass das neue Gesetz zur Einbürgerung kommen würde und 2015/2016 eine sehr starke Zuwanderung stattgefunden hatte, die Stadt also rechtzeitig hätte erkennen müssen, dass da etwas auf sie zukommt. Mal ganz davon abgesehen, woher soll denn das neue Personal akquiriert werden? Wo sind die denn? Wo sollen die an anderer Stelle abgezogen werden? Es wird doch überall gesucht. Ich hätte da einen Vorschlag: Gremien, in denen sich neue Unterrichtsmodelle ausgedacht werden. Ausschüsse, die sich Worte wie Gamification oder Framing ausdenken. Zirkel, die sich in Brüssel die Verordnung Nr. 1677/88 ausgedacht haben: Einfach auflösen! Uns von ihnen befreien und freistellen! Da kommt bestimmt einiges an, und jetzt benutze ich auch mal ein englisches Wort. Da kommt einiges an Manpower zusammen, genügend Personal. Was glaubst du, wie schnell da der Berg im Ausländeramt abgearbeitet ist – vorausgesetzt, die können überhaupt einer nützlichen Arbeit nachgehen.


Samstag, 15. Juni 2024

Kurzgeschichte "Zug der Hüte"

Diese Kurzgeschichte wurde veröffentlicht in der Anthologie "Mensch, wo schläfst Du?" anlässlich des Dt. Evangelischen Kirchentages in Bremen 2009, Book on demand, 2009.

Sie waren aus der Großstadt hierher gezogen: in dieses Dreihundert-Seelen-Kaff. Jedes Mal, wenn hier das Kirchenglöckchen bimmelte, wusste man, dass der liebe Gott wieder eine Seele zu sich in den Himmel gerufen hatte. Das würde sie ihren Eltern nie verzeihen! Mit fünfzehn in diese gottverlassene Gegend! Der letzte Bus fuhr um sechs und dann konntest du sehen, wie du wieder nach Hause kamst. In der Stadt waren die Busse und Bahnen bis spät in die Nacht gefahren. Und dann durfte sie sich noch nicht mal von Freunden nach Hause bringen lassen und Trampen war auch tabu. Wenn ihr Vater sie dann wenigstens abends abholen würde! Aber nein! Er habe auch ein Recht auf seinen Feierabend. Und dazu gehöre bei ihm eben ein Glas Rotwein. Dann könne er selbstverständlich aber nicht mehr fahren. Außerdem sei sie gerade mal fünfzehn. Wolle sie da etwa schon die Nacht zum Tag machen? Sie sehe ihre Freunde doch jeden Tag in der Schule. - In der Großstadt war das kein Problem gewesen. Da hatte sie sich noch um sechs für drei Stationen in die Bahn gesetzt und war um Neun wieder zu Hause gewesen.

...Hübsch gemacht, fein gemacht, rausgeputzt, aufgetakelt...

Und dann diese peinliche Nummer mit dem Haus! Sie konnte sich gar nicht erinnern, wann sie das letzte Mal - außer Weihnachten natürlich, da gehörte es irgendwie dazu - in der Kirche war. Und jetzt wohnten sie neben dem Dorfpfarrer! Oder schimpfte der sich Pastor? - Auch egal. Der wohnte in der anderen Doppelhaushälfte mit seiner Haushälterin. Auch krass, so ein Leben. Ob es stimmte, dass die Pastoren was mit ihren Haushälterinnen hatten? Die beiden  konnten froh sein, dass sie sich hatten. Auf dem freien Markt hätten die keinen abbekommen. Im Garten Sonnen oben-ohne war jetzt auch tabu. Allein die Vorstellung, dass der hinter der Gardine spannt, ekelhaft!

Sie steht hinter der Gardine: schreiten, wandeln, neue Hüte, heute ganz frivol mit Feder oder in frischem Lila, letzte Hoffnung, kess in die Stirn gezogen oder doch eher ein wenig unauffällig.

Ein einziges Mal war sie von einem aus der 13 nach Hause gebracht worden! Und schon wusste es das ganze Kaff. Hatten die eigentlich nichts anderes zu tun als zu tratschen? Dabei lief da gar nichts. Aber als sie am nächsten Nachmittag auf der Terrasse gelegen hatte, hatte diese Frau Wagner von der anderen Seite einfach über den Zaun getutet: "Na, neuer Freund?" Sie hatte einfach nicht reagiert, aber denkste, die Alte lässt nicht locker. "War schon spät, nicht, aber wenn deine Eltern dir das erlauben." "Schönen Tag noch, Frau Wagner", hatte sie gesagt und ihren Terrassensonnenplatz geräumt. Noch nicht mal Sonnen in manierlichen Shorts und Top war drin! Dieses ständige von wildfremden Menschen Ausgefragtwerden - es kotzte sie an!

Clara beobachtet: Sie stelzen und stöckeln. Mit und ohne Hut geht es sich gut. Neue teure Schuhe, die erstmalig eingelaufen werden, die Absätze eindeutig zu hoch, aber für diese Strecke geht es gerade so. In den älteren Sandälchen läuft es sich besser und mit der frisch aufgetragenen Schuhwichse können sie sich wieder sehen lassen.

Allein schon dieses Platt, das die Eingeborenen hier redeten. Das konnte doch keine Sau verstehen. Sie kam sich richtig blöde vor mit ihrem Hochdeutsch. Aber sie konnte nur Hochdeutsch. Sie hatte ja bis vor Kurzem nur in der Großstadt gelebt: Da hatte sie nachmittags einfach mal einen Bummel machen können, und wenn es nur der DM-Markt war und ein Labello, den sie sich kaufte! Und im Stadtpark hatte sie immer einen zum Quatschen getroffen. Wenn du von hier aus mit dem Bus zum Bahnhof in den nächst größeren Ort fuhrst, dich dann in die Bahn setztest und eine Ewigkeit unterwegs warst, kamst du nicht etwa in Paris an, sondern in einem Städtchen, in dem es einen DM-Markt gab - und einen Bahnhof.

Hinter der Gardine blickt die Jugendliche gebannt hinaus: Sie tänzeln und posen, sie lächeln und scherzen. Der Wind spielt mit ihren Röcken. Oh, là là! Ist die Länge nicht ein wenig zu gewagt, liebe Frau? Die jüngste sind wir ja nun auch nicht mehr. Oder gilt, je teurer das Stöffchen, desto kürzer das Röckchen? Die neue Frühjahrskollektion wird präsentiert - auf dem Laufsteg.

Und diese ganze Dorfjugend, die immer nur in Rudeln auftauchte: als Freiwillige Feuerwehr, als Junggesellenverein, als Schützenverein, zum Ostereier Schießen und zum Wählen der Maikönigin. Dabei ging es doch immer nur ums Saufen! Letztens hatte einer von denen im hoch besoffenen Kopp seiner Freundin einen Maibaum gestellt und war dabei vom Dach gestürzt. In der Großstadt gab es so was gar nicht. Bis jetzt hatte sie es deshalb auch nicht vermisst. Aber wenn du hier in dieser gottverlassenen Gegend abgestempelt bist und alles mitbekommst… na ja, mit denen hatte sie halt nichts am Hut.

Die, die nicht dazu gehört, verfolgt das Spektakel: Apropos Hut, auch ohne war gut: Dauerwellen, frisch gelegt, hoch toupiert und fixiert - mit kiloweise Haarspray drauf. Blonde Strähnen, und weil Frühling ist, die Strähnen direkt mal ein bisschen breiter. Der Pony, der hat heute Morgen am meisten Arbeit gemacht - steht ihr auch nicht schlecht, mal was Neues ausprobiert.

Clara hatte auch Kommunion gefeiert - in der Großstadt, normal halt. Aber auf dem Land- echt abgefahren. Da saß dann am Sonntagabend der Pastor im Wohnzimmer und wollte und wollte nicht gehen! Wenn`s das denn gewesen wäre: Ein Fliegenschiss im Vergleich zu Montag! 'Open House', wow, am Arsch der Welt, aber very international! Das ganze Wohnzimmer voller Menschen, mit denen sie sonst nichts zu tun hatten. Die ganze Straße, rauf und runter, feierte die Kommunion ihres Bruders. Von wegen 'my home is my castle': Auf dem Land nicht. Wenn du kein Außenseiter sein willst - und wer will das schon -, dann musst du so`n Scheiß mitmachen. Mama war nach der Kommunion tagelang nicht ansprechbar.

Und die Männer stehen vor der Kirche, im Kreis, rauchend, die Haare frisch gewaschen und sofort wieder mit Pomade zugeklebt, die jungen jedenfalls. Die alten tragen ihren Hut - und da läutet es auch schon, wird auch Zeit. Sie treten die Kippe aus. Wer hebt die eigentlich wieder auf? Da haben wir unsere Leute für!

Die Neue sieht zu: Keine Zeit mehr zum Schreiten und Wandeln. Der Laufsteg, der Weg von Zuhause zur Kirche ist wieder mal länger als eingeplant. Ohne Handtäschchen geht nichts: Das an den Kanten abgewetzte alte Täschchen, der Griff in der Hand der Uralten, die mit ihrem Kopftuch aussieht, als käme sie geradewegs vom Feld. Bei den Älteren schaukelt es am leicht gebeugten Arm, die Farben auch heller.

Wie die Queen Mom sieht sie aus, die Frau vom Schreiner, alteingesessen. Ja, ja, die stellt schon was dar, die gehört hier im Dorf zur Hautevolee! In der Großstadt wär' sie keiner Sau aufgefallen, aber hier im Dorf, da warst du wer - als Frau vom Metzger oder Schreiner oder Gattin des Bürgermeisters! Komisch, es hieß nie 'Gattin des Metzgers', immer nur 'Gattin des Zahnarztes' oder besser noch 'Zahnarztgattin'. Oder wurde die hier auf dem platten Land womöglich noch mit 'Frau Doktor' angesprochen? Zuzutrauen wäre das den Hinterwäldlern.

Das Glöckchen ruft, geschwind, geschwind! Platz nehmen heißt es jetzt. Möglichst weit hinten, man will ja viel sehen. Nicht, was da vorne abgeht, sondern in Ruhe die Frau Schmitz - ob die sich tatsächlich in ihrem Alter schon die Haare färben muss - oder den Tony, der bekommt auch schon langsam die Plät. Je weiter du in der Kirche vorne sitzt, desto mehr Kirch­gänger können über dich herziehen.

Früher waren sie sonntags doch auch nicht in die Kirche gegangen. Warum waren ihre Eltern plötzlich so scharf drauf? Nur wegen der anderen Leute? So eine Scheiße, selbst nicht gehen, aber die Tochter nerven. Das zählte doch wohl mehr als tausend Gottesdienstbesuche: Das eine war ja, dass sie sich das Haus mit dem Dorfpastor teilten, aber musste das Haus quasi neben der Kirche stehen? Da bist du rund um die Uhr in Gottes Bann - und bekommst alles mit - wie Kino, nur umsonst!

In der Kirche stört es dich nicht, wenn die Frau mit der breitesten Hutkrempe vor dir sitzt. Du weißt ja eh, was vorne passiert, oder es interessiert nicht. In das Handtäschchen muss ein Taschentüchlein passen und - das Wichtigste - ein wenig Geld für den Klingelbeutel. Stell dir vor, du gehst in die Kirche und hast kein Münzlein zur Hand. Das geht gar nicht. Da kannst du dich gleich in die erste Reihe setzen und laut schnarchen.

Und die Männer treten erst ihre Kippe aus, wenn das Glöckchen mahnt. Die Ehemänner, Vergewaltiger und Fremdgänger schleichen erst in das Gotteshaus, wenn sich die Tür zur Sakristei öffnet und der Pastor erscheint. Und sie werden danach die ersten sein, die vor der Kirche stehen - wieder mit der Kippe in der Hand. Und zwischenzeitlich wird der ein oder andere ein kleines Nickerchen gemacht haben - hinten, in der letzten und vorletzten Reihe, von seinen Kumpels links und rechts gestützt. Darum wird sich da hinten so gedrängelt. Du brauchst keine Angst zu haben, dass du schnarchst, die wecken dich schon, die knuffen dich schon in die Seite. Außerdem schnarchst du im Sitzen seltener. Der Schlaf des Gerechten ist auch bitter nötig: Gestern Abend ist es im Schützenhaus spät geworden - und danach noch mal ordentlich die Frau ran genommen.

Und dann, endlich, - sie haben es sich verdient - ziehen sie zum Frühschoppen, ausgeruht, wieder bei neuen Kräften, und ihre Frauen gehen nach Hause - ein bisschen in Eile wegen des sonntäglichen Mittagessens.

Und die Tochter, deren Eltern mit ihr und ihrem Bruder hierhin aufs Land gezogen sind, lauert wieder am Küchenfenster - den Eingang der Kirche im Visier. Da kam ja auch Anne aus der Kirche. Ach ja, die ging manchmal in die Kirche, ihrer Oma zuliebe. Danach gab `s dann ordentlich Sonntagsgeld. Das wäre vielleicht ein Deal!

Es ist kurz vor eins. Clara räumt gerade die Spülmaschine ein und schaut zufällig aus dem Fenster: Der kleine Mark läuft im Stechschritt  vorbei - Richtung Kneipe - seinen Vater holen- wenn er Glück hat, kann der sich noch alleine auf den Beinen halten.