Samstag, 17. Dezember 2016

Thekentratsch im Auerberg

Das war aber auch wieder ein Wechselbad der Gefühle zum Ende des Jahres! Neulich noch war ich in meinem Kulturraum Auerberg beim Matthias Jung, von dem ich noch nie etwas gehört hatte, und jetzt bei Thekentratsch, bei denen ich vorletztes Jahr schon war! Was jetzt das Problem war, vom Matthias hatte ich mir nichts versprochen, und es war ein umso wunderbarer Abend. Aber bei den beiden Frauen, da hatte ich die Messlatte so was von hoch gelegt!
Und dann, welch fulminanter Auftritt - der Dotterblume aus dem Kohlenpott und des Trockengestecks aus Dinslaken, wie sie sich gegenseitig vorstellen. Da wissen wir Zuschauer sofort, wie dolle lieb sich die beiden Halbschwestern haben. Was wir auch mitbekommen, dass die Frau Sierp ihre Schwester für strunzdumm hält, wenn sie sagt, dass Niveau nur von unten aus wie Arroganz aussieht. Was wir aber auch von ganz alleine merken würden, weil die Dotterblume da gar nicht ihre Schwester braucht, damit wir eine Ahnung von ihren Lücken bekommen. So ist sie sich ganz sicher, dass Kalorien mit Käse überbacken bei 200 Grad im Backofen abgetötet werden. Wo ich aber bei der Frau, die ein Fis für eine Scheuermilch hält und ihren Hausarzt eine Konifere nennt, wo ich aber so was von bei dieser Frau bin: Wenn sie sich in ihrem Lied "Schmerzen im Kopf" gegen Männerbärte (ich denke mal, dass sie Frauenbärte jetzt nicht auch wirklich attraktiv findet) ausspricht.
Was wir übrigens auch mitbekommen haben, wie ganz dolle lieb die beiden ihre Mama haben. Da hören wir als Handy-Klingelton die kreischenden Geigen aus dem Film "Psycho" und wissen, die Mama ist dran. Die übrigens im Seniorenheim lebt, weil sie in die Wohnung ihrer Töchter nicht passte: "Sie sah in jeder Ecke kacke aus."
Auch mein letzter Samstagabend in meinem Kulturraum Auerberg war wieder ein voller Erfolg: ein unterhaltsames Programm, ein Gläschen Rotwein in der Pause zwischen Weihnachtskugeln und Nikolausmützen und wieder ein Buch aus meinem Gebrauchtwarenkaufhaus.
Was übrigens auch eine Premiere war: Meine jüngste Tochter hatte mich zum Kaffee in ihre neue Wohnung eingeladen. Und während sie den Kaffee in einem Kaffeefilter aus Keramik von Melitta aufbrüht und ich mit der Hand über die Tischdecke fahre, sage ich: "So ein Deckchen hab ich neulich zur Schatzinsel gebracht." Und die junge Frau antwortet: " Dann ist das wohl deine Decke. Die und den Kaffeefilter habe ich in der Schatzinsel für einen Spottpreis erstanden."

Hatte ich "mein letzter Samstagabend" gesagt? Ich meine natürlich "mein letzter Samstagabend in diesem Jahr". Ist doch klar!