Ampeln werden total überbewertet, vor allem rote. Hab ich immer schon gesagt, stand ich bis jetzt total allein da. Nicht an der roten Ampel, sondern mit meiner Meinung. Dass ich eine schlichte Mutter war, ist ja durch, das Thema. Ich fand es nie schlimm, wenn jemand bei Rot über die Ampel ging, während mein Kindergartenschatz und ich auf Grün warteten. Viel schlimmer finde ich die Beschimpfungen, die auf diese "Höchstkriminellen" herunterprasseln.
Und immer schleicht sich bei mir der eine Gedanke ein: Was ginge es unserem Planeten doch gut, würden wir mit derselben Verve und im selben Maße alle Unrechtstaten verurteilen. Und wo wir gerade dabei sind, beim Bestrafen. Da hab ich offensichtlich wieder mal was nicht mitbekommen. Dass im Auto das Handy am Ohr des Fahrers nichts zu suchen hat, das scheint wieder aufgehoben worden zu sein. So viele Autofahrer, wie ich damit sehe. Was ich meinem Kind wohl erklärt habe, ist die Aufgabe der Fußgängerampel. Die soll nämlich den Fußgänger (Fußgänger als generisches Maskulinum verstanden, versteht sich!) vor dem Tod schützen. Was nämlich viel wichtiger ist, als einen Erwachsenen, der bei Rot über die Fußgängerampel geht, zu kriminalisieren. Was viel wichtiger ist zu lernen, dass selbst wenn die Fußgängerampel grün ist, das noch lange nicht heißt...
Ich komm deshalb drauf, weil, gerade in diesen Tagen stelle ich fest, dass ich mit meiner Meinung aber so was von nicht mehr alleine dastehe. Dass rote Ampeln zunehmend ignoriert werden - aber von Autofahrern! Wie oft erlebe ich in meinem Auerberg an der Kreuzung Kölnstraße/An der Josefshöhe folgende Situation: Nichts geht mehr, Stau in alle Richtungen, ich stehe an der roten Fußgängerampel und warte auf Grün. Und wenn die dann grün wird, stehen auf dem Zebrastreifen Autos. Da musst du gelernt haben, dich zwischen den Autos durchzuschlängeln. Da musst du deinen ganzen Mut zusammennehmen und neben dem Zebrastreifen gehen (also am Rande der Illegalität!), um auf die andere Straßenseite zu gelangen! Sonst erfrierst du an der Kreuzung!
Und wie oft erlebe ich in diesen Tagen auf der Kölnstraße in Richtung Berta-von-Suttner-Platz, dass Autofahrer, die unendlich lange in die Stadt hinein gestaut haben, dass die dann, wenn sie können, Gas geben, obwohl deren Ampel schon dunkelrot ist! Dass Ampeln überbewertet werden, da steh ich aber so was von nicht mehr alleine mit meiner Meinung da.
Und wie oft erlebe ich in diesen Tagen auf der Kölnstraße in Richtung Berta-von-Suttner-Platz, dass Autofahrer, die unendlich lange in die Stadt hinein gestaut haben, dass die dann, wenn sie können, Gas geben, obwohl deren Ampel schon dunkelrot ist! Dass Ampeln überbewertet werden, da steh ich aber so was von nicht mehr alleine mit meiner Meinung da.
Trotzdem, apropos alleine, das bin ich in diesen Tagen schon recht oft. Las ich doch in meinem SCHAUFENSTER über die "Allzweckwaffe Grünkohl". Grünkohl sei eine der gesündesten Gemüsearten insgesamt. Er bietet reichlich Vitamin A, E und K, mehr Vitamin C als eine Zitrone, doppelt so viel Eiweiß wie Blumenkohl, wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Magnesium sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Zudem enthält er Folsäure, die zur Blutbildung und Versorgung der Körperzellen mit Sauerstoff erforderlich ist. Kohl stärke das Immunsystem, schütze Knochen und Zähne, stärke die Sehkraft und helfe gegen Entzündungen. Außerdem soll Grünkohl mehr als anderes Gemüse einem frühzeitigen Altern entgegenwirken. Schon beim Wort Antioxidantien hatte der Grünkohl mich auf seiner Seite, aber dass der meinem frühzeitigen Altern entgegenwirkt, hallo! Was jetzt aber schon bedeutet, dass ich recht oft allein bin - bei so viel Kohl, im Bauch, im Darm. Ich bin mir das jetzt schon am überlegen, was ich denn bitteschön davon habe, wenn ich so was von jugendlich aussehe und keiner es mitkriegt.
Wo ich ja auch neulich vollkommen allein war. Eigentlich ganz nett, die Idee meines SCHAUFENSTERS mit seiner Sonderveröffentlichung "Bonn - l(i)ebenswert". Ich las über das Flair des Gründer-Viertels und den Lichterglanz in der Innenstadt - und über die Altstadt. Dazu ein Foto ... Ich hab mich dann sofort aufgemacht, in die Altstadt - und stand dann da allein mit meinem Fotoapparat. Ich hab dann auch gemerkt, dass das Foto von der Kirschblüte in der Altstadt jetzt nicht wirklich aus dem Dezember war!
Wo ich auch sicherlich auf weiter Flur alleine dastehe mit meiner Meinung. Immer wieder komme ich in diese fürchterliche Zwickmühle: Weil, ich schneide ja recht viele Artikel aus meinem SCHAUFENSTER aus. Quasi für jedes Familienmitglied ein Häufchen, wenn man es denn so nennen will. Wie neulich, zum Beispiel, da habe ich für meinen Traummann den Artikel "Hauptfeind des hohen Blutdrucks: Übergewicht" ausgeschnitten. Oder für meine Töchter den Artikel "Studien belegen: Kinder von Helikopter-Eltern sind blöde" (ich red jetzt nicht darüber, dass ich in der Nachbarschaft die Altpapiertonnen nach diesem Artikel durchgestöbert habe - weil, ich brauchte ja drei, für jede Tochter einen). Was jetzt aber echt immer wieder blöde ist, wenn der eine Artikel auf der Vorderseite und der andere auf der Rückseite gedruckt ist. Deshalb wäre es für mich von großem Vorteil, wenn die Seiten meines SCHAUFENSTERS nur einseitig bedruckt wären. Aber das ist mir selbst klar, dass ich da mit meiner Meinung so was von allein dastehe!
Wer meiner Meinung nach auch recht alleine dasteht mit seiner Meinung ist der Ansgar. Ich hab in meinem SCHAUFENSTER gelesen, der Dr. Ansgar Burghof ist Direktor und Vorstand des Gustav-Stresemann-Instituts. Sein Haus vermittelt politische Bildung, ist internationale Denkfabrik und politischer Ratgeber mit Schwerpunkt europäische Entwicklungen. Holla, die Waldfee, sag ich da nur. Trotzdem, wenn er sagt, Europa müsse sexy sein und hier komme Bonn eine übergeordnete Rolle zu. Ich bin ehrlich, wenn ich an Bonn denke, fallen mir einige Adjektive ein, aber sexy?