Samstag, 7. März 2015

Die Puppen brüten ungestört im komfortablen Freudenhaus. Ein Volksmund und ein Virtuose erhängen die dressierte Laus

Ja, solche Sätze und anderes lasse ich in diesen Tagen auf mich wirken. "Probiotische Bakterienkulturen - jetzt auch für den Hund", selbst die Anzeigen in meinem "Schaufenster" erhalten in diesen Wochen mehr Aufmerksamkeit als ihnen zusteht. Weil, zu dieser Jahreszeit sind das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters und ich nicht so die ganz dicksten Freunde. Sonst passt ja zwischen uns beide kein noch so dünnes Blättlein, aber im Moment passt ohne Weiteres das ganze "Schaufenster" dazwischen. Ein Blick ins Werbeblättchen - und mein Hausfrauen-Selbstbewusstsein ist dahin. Gut, ich weiß schon, dass die eine oder andere Freundin es mit der Sauberkeit im Haus vielleicht doch ein ganz klein wenig genauer nimmt als ich. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen: Ich habe die Freundschaften aufgekündigt. Aber auch die wenigen Frauen, zu denen ich noch Verbindung halte, sind weitaus weniger nachlässig im Haushalt als ich.

Mitte Januar fängt das an, dass mein Werbeblättchen kein Blatt vor den Mund nimmt, mir den blitzblanken Spiegel vorhält und mich wieder daran erinnert, was ich doch für ein Schmutzfink bin - dass der Frühjahrsputz jetzt ansteht. Also quasi auch für mich! Mir einen "Mikrofaser-Teleskop-Staubwedel" für schnelles und einfaches Staubwischen anzubieten - könnte ich vielleicht noch weg hecheln. Damit aber nicht genug! Die listen mir dann akribisch alle Vorteile auf. Unter anderem, dass der 360 Grad-Handgriff ideal für schwer zugängliche Flächen ist. Hallo, weil ich an die nicht dran kommen kann, kann ich da auch nicht putzen! Da fiel das bisher gar nicht auf, dass ich zu faul war!

Oder anderes Beispiel: Weil Fensterputzen für mich immer ein Angang ist, putze ich sie eben selten - und ganz ohne Streifen geht es auch nie. Damit konnte ich bis jetzt gut leben. Dieses Frühjahr aber preist mein Werbeblättchen die innovative Lösung für die Fensterreinigung von heute an: den "Fenster-Nassabsauger 2in1", im Handumdrehen streifenfreie Reinigung mit extra breiter Gummilippe von 280 mm. Was red' ich eigentlich? Wenn's denn nur das Blättchen wäre, das mir selbigen ans Herz legt. Nein, es ist eine bildhübsche junge Frau, lange blonde Haare, die justament mit diesem Sauger ihre Fenster säubert - und dabei ein so beseeltes, strahlendes Lächeln auf den Lippen. Und deshalb sind momentan das "Schaufenster" und ich wieder so was von ganz eng.

So stand neulich unter "Stellenmarkt", dass es ein Recht auf brückentagsfrei nicht gibt. Wenn der Chef "Nein" sagt, kann ich nicht einfach zuhause bleiben und krankfeiern. Bin ich froh, dass ich das auch noch einmal schwarz auf weiß gelesen habe. Ich war mir da nämlich ziemlich unsicher, ob ich überhaupt meinem Arbeitgeber sagen muss, wenn ich nicht zur Arbeit erscheine. Ja, ich hatte auch schon einmal überlegt, in Erwägung zu ziehen, meinen Arbeitgeber aufzufordern, mir doch bitteschön mein Gehalt zu überweisen, ohne darauf zu bestehen, dafür von meiner Seite auch eine Gegenleistung zu erwarten.
Und ich war gerade so in mein "Schaufenster" vertieft, da habe ich doch glatt auch noch den "Automobil"- Teil gelesen. Komm ich sonst nie zu. Ehrlich gesagt, interessiert mich auch nicht wirklich, wann jetzt die Winterreifen endlich aufgezogen werden sollten oder welche Pflege die Autobatterie erwartet. Dafür ist ja mein Traummann zuständig. In Zukunft werde ich da aber auch immer wieder mal querlesen. Muss ich in Zukunft unbedingt zeitlich zum Lesen einplanen. Weil, in dem Artikel "Jung und unfallfrei" standen ganz tolle Tipps für Autofahrer. Gut, jetzt eher für junge, aber das kann ja schon auch für die jungen Autofahrer von Vorteil sein, wenn die im Straßenverkehr auf mich treffen, und ich mich dann auch an die klugen Ratschläge halte. Also wirklich tolle Tipps, muss ich sagen: Zeit nehmen, Ruhe bewahren, den Gasfuß bremsen und, vor allem, voll bei der Sache sein. Das Texten von Nachrichten auf dem Handy soll angeblich ablenken. Das kann ich mir so gar nicht vorstellen, dass das die Chantal irgendwie ablenken könnte, wenn sie, nachdem ihr Typ per SMS mit ihr Schluss gemacht hat, jetzt vollkommen unemotional den mal simstechnisch auf Spur bringt.

Was ich persönlich jetzt für mich total schade finde, was angeblich auch schnell in einem Unfall endet, ist das Selfie am Steuer. Und dabei hatte ich mich gerade dazu entschlossen, den "Rollei Selfie Stick Arm Extension" käuflich zu erwerben. Eine geniale Lösung, wenn mein Arm fürs Selfie zu kurz ist. Den Auslöser kann ich am Griff dieses Rollei-Sticks bedienen. Und da hatte ich mir halt so toll vorgestellt, dass ich während der Fahrt auf der Autobahn bei 140 km/h das Fenster runter kurble, mit der linken Hand diesen Selfie-Stick aus dem Fenster halte und von außen durch die Windschutzscheibe ein Selfie von mir mache - während ich, mit den Füßen lenkend, im Rückspiegel noch ein klein wenig Rouge auftrage. Blöd, dass das angeblich ...

Worüber ich mich auch ärgere, das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters hat's doch tatsächlich wieder mal geschafft: Trotz festem Vorsatz, das Thema Frühlingsputz nicht mal annähernd in meine Nähe kommen zu lassen ... Gut, es hätte schlimmer kommen können, von wegen Fenster-Nassabsauger und so. Immerhin, ich bin stolz auf mich, kosten mich meine neuen Kauferrungenschaften nicht zusätzliche Arbeit. Aber werberesistent geht anders. Ich sag's ja immer, Bedürfnisse werden gemacht. "Deo" verband ich bislang mit Achselhöhlen - bestenfalls noch mit Raumduft. Oder ich will mal so sagen, mir ist noch nie der Gedanke gekommen, es mir in einem Müllbeutel gemütlich zu machen, und den Aufenthalt in einer Spülmaschine stelle ich mir auch nicht wirklich erstrebenswert vor. Das Werbeblättchen bot nun letztens tatsächlich "Duft-Müllbeutel mit Orangen-Duft" feil - und "Spülmaschinen-Deo, 2in1" in den Duftnuancen Pure Frische, Zitrone und Apfel. Ich hab's mir dann schön geredet. Hauptsache, ich habe meinen Beitrag zum Frühjahrsputz ohne Mehrarbeit geleistet.

Ich hatte jeden Artikel in meinem "Schaufenster" gelesen. Was sollte ich nun mit meiner Zeit anfangen? Da fiel mir Gott sei Dank der Hans, der Arp, ein. Ab und zu statte ich dem einen Besuch ab. Letztens war auch der Max, der Ernst, da. Der ist aber schon wieder weg. Dafür ist jetzt der Ernesto Neto mit seiner Ausstellung Haux Haux da - noch bis zum 25. Mai. Kann ich nur empfehlen! Ich hatte so viel Spaß an den Installationen vom Ernesto, habe darin gelegen, gesessen und musiziert. Da verzeihe ich dem Hans glatt seinen Satz, den er da raus gehauen hat und den es im Arp Museum in großen Lettern an der Wand zu lesen galt: "Die Puppen brüten ungestört im komfortablen Freudenhaus. Ein Volksmund und ein Virtuose erhängen die dressierte Laus."

Und eins ist sowieso immer gesetzt, wenn ich am Bahnhof Rolandseck bin - die Toiletten. Und wenn weit und breit keine Menschenseele zu sehen ist, schau ich mir auch das Männerklo an.

Donnerstag, 26. Februar 2015

..., dann klappt's auch mit dem Nachbarn

Neulich ging mir so durch den Kopf ...

Wenn ich einen Werbeblock im Fernsehen daraufhin unter die Lupe nehme, welches Geschlecht die Werbestrategen für blöder halten oder welches Geschlecht blöder ist - ganz klar, wir Frauen. Wir Frauen sind die, die in einem riesigen Bad auf dem Badewannenrand hocken und uns am strahlenden Glanz selbiger erfreuen (wenn ich bedenke, dass früher die Menschen in der DDR dachten, wir im Westen hätten alle solche Bäder). Und wir Frauen sind es, die sich an Kalkflecken auf dem Weinglas stoßen ( wie hieß der Spruch doch gleich? ..., dann klappt's auch mit dem Nachbarn). Ich stamme aus einer Zeit, als die Parfüm-Werbestrategen nur uns Frauen angesprochen haben. Gott, wie lange ist das her? Längst haben die Männer aufgeholt. Jetzt nicht in dem Sinne, dass sie sich an strahlend weißer, reiner als reiner Wäsche erfreuen, aber Mode, Parfüm, ganz klar heute auch Männersache. Bis vor Kurzem gab es bei der Zielgruppe "Mann" allerdings noch drei Themen, an die sich die Werbestrategen nicht herangetraut haben.
"Stärkung des Immunsystems" war eins davon. Actimel brauchte nur die Frau. Brauchte der starke Mann nicht. Der Mann von gestern hatte kein Immunsystem, insofern gab's da auch nichts zu stärken - bis vor Kurzem. Ganz anders der Mann von heute. Heute informiert mich der junge Mann im Radio, dass er Actimel für die Abwehrkräfte nimmt.

Das zweite Thema ... Es scheint tatsächlich so zu sein: Die Frau stellt sich seitlich vor den Spiegel, zieht den Bauch ein und findet sich trotzdem zu dick. Der Mann stellt sich breitbeinig frontal vor selbigen, nimmt einen dicken Bauch zur Kenntnis und sagt: "Passt." Und dann ist da ja auch noch der Unterhaltungswert eines Werbespots. Ich kann's jetzt aus der Sicht der Männer verstehen. Was wär' das für ein stink langweiliger Werbespot, wenn am Strand neben dem Hund ein Mann mit Plauze liefe? Und für uns Frauen wäre es doch auch eine Zumutung. Aber weil nun mal immer neue Absatzmärkte erobert werden müssen ... Nun informiert mich morgens im Radio ein junges Pärchen, dass es vorhat, mit Almased ein paar Pfunde abzunehmen: "... und bei mir können es ruhig ein paar Pfunde mehr sein," sagt der nette Mann ganz ehrlich.

Jetzt warte ich natürlich darauf, dass auch die letzte werbestrategische Frauendomäne fällt. Aber ich glaube, das ist nach wie vor ein Tabu. Weil, das kann mir doch keiner erzählen, dass die Männer keine ... gut, den einen oder anderen stört's vielleicht nicht ... aber dass die Männer auch Blähungen haben ...ich mein, worüber rede ich.

Samstag, 14. Februar 2015

Die Herren Schall von Bell und Jin Jian Shu - unser Dreamteam der Völkerverständigung

Schade, da wär' ich so gerne hingegangen ... Aber das kommt in letzter Zeit häufiger vor: Je weniger ich zu tun habe, desto langsamer puzzle ich so vor mich hin und, schwuppdiwupp, ist die Woche auch schon rum. Das ärgert mich jetzt wirklich! Zu dem wäre ich echt gerne gegangen, zu dem Herrn Betz. Obwohl, es lag auch an der 2-Cent-Ergänzungsmarke! Was ich da an Zeit gelassen habe wegen der jüngsten Preisanpassung der Post. Wie viel Zeit ich da am Postschalter zugebracht habe! Der Postbeamte und ich, wir hatten uns so was von in der Wolle, als der mir erklärte, ich könne meine alten Briefmarken im Wert von 90 Cent nur umtauschen, wenn selbige originalverpackt seien und ich eine Rechnung vorlegen könne.

Allein das Wort "originalverpackt" hat den jungen Mann und mich einen ganzen Vormittag Diskussion gekostet - und wegen "Rechnung" bin ich dann nach der Mittagspause noch einmal wiedergekommen. Weil, wo, wenn nicht bei der Post, soll ich denn bitteschön die Marken gekauft haben? Ich hab's dann nachmittags nicht ganz so auf die Spitze getrieben, weil nur ein Schalter geöffnet war und hinter mir die Warteschlange ...

Wobei das ja kein so großes Problem ist, wenn man bei uns im Auerberg in der Postfiliale Kölnstraße warten muss. Die ist nämlich unter einem Dach mit dem Blumengeschäft Möhle. Da kann man dann schon mal, da hängen ja immer diese unaufdringlich aufdringlichen Namenstagskalender - vielleicht ist da sogar eine längere Wartezeit am Postschalter erwünscht. Früher war das noch praktischer: Da war die Postfiliale bei Möhle, Steinmetz und Bildhauer Meisterbetrieb, im Antilopenweg untergebracht. Da konntest du, während du in der Warteschlange standest, schon mal einen Blick auf das reichhaltige Urnenangebot werfen. (Man weiß ja nie: gerade eben noch Namenstag gefeiert und plötzlich tot.) Ich erinnere mich noch genau, wie ich mich damals eigentlich schon auf eine zeitlos elegante Urne festgelegt hatte, als eines Tages ein Urnenmodell in grell pink in der Auslage stand.

Wie dem auch sei, als ich dann abends nach nicht stattgefundener Umtauschaktion ermattet auf dem Sofa saß, fiel mir auf, dass ich vollkommen vergessen hatte, für meine Standardbriefe 2-Cent-Ergänzungsmarken zu kaufen: Ich hab' dann die ganze Nacht damit verbracht, mir einen Überblick über meine Restbestände zu verschaffen, habe festgestellt, dass ich noch aus alten Tagen über einen erheblichen Vorrat an 55-Cent-Briefmarken verfüge, habe in etwa hochgerechnet, wie viele Kompaktbriefe zu 85 Cent ich in den kommenden Wochen versenden will. Und weil ich die alten 90-Cent-Marken für den nächst höheren Tarif benutzen werde, habe ich am nächsten Morgen den gesamten Vorrat an 2-Cent-Ergänzungsmarken der Postfiliale im Auerberg aufgekauft - und mir damit nicht eben viele Freunde hinter mir in der Warteschlange gemacht.

In dem Zusammenhang habe ich mich gefragt, ob der Herr Jin Jian Shu (über den habe ich in meinem letzten Artikel geschrieben) Briefe schreibt. Jetzt nicht während der tollen Tage, da ist der ja so was von beschäftigt als Präsident der Karnevalsgesellschaft Bönnsche Chinesen. Nein, ob er das überhaupt noch muss - oder ob alle seine Lieben aus China mittlerweile hier im Rheinland wohnen.

Der Herr Schall von Bell, der lebte ja auch erst im Rheinland. "Ein Bürger von Welt - in China sind er und seine Legende allbekannt", so stand es im September letzten Jahres im "Schaufenster". Ich habe den Artikel damals wegen des tollen Namens gelesen. Da wusste ich noch nicht, dass die beiden Männer sich quasi kennen. Also beim Johan Adam Schall von Bell aus Lüftelberg ist es ja genau anders herum. Als Spross einer rheinischen Adelsfamilie liebt der Wissenschaftler und Jesuitenpriester seine Wahlheimat China, wo er dank seiner Kenntnisse am Kaiserlichen Hof in Peking geschätzt, unter anderem mit der Reformierung des Kalenders betraut und später zum hohen Beamten ersten Ranges berufen wird. So geschehen ab 1630, als der Adam 38 Jahre alt war.

Gut, ich gebe zu, die Herren von Bell und Shu haben sich jetzt nicht persönlich kennengelernt. Aber im September wurde in Lüftelberg das Denkmal für den Wahlchinesen enthüllt. Und anlässlich des Festakts sind auch die Bönnsche Chinesen aufgetreten - und der chinesische Generalkonsul Liang Jianquan hat in seiner Rede betont, dass der Herr von Bell deshalb in China so große Bedeutung erlangt habe, weil er die wichtigste Eigenschaft mitgebracht hätte: Respekt für die Kultur, in der er lebt, ohne seine eigene zu verleugnen.
Den Satz kann man so in Stein meißeln, der ist so was von aktuell.

Was jetzt wirklich blöde ist, wegen der 2-Cent-Ergänzungsmarken-Großinvestition bin ich im Moment etwas knapp bei Kasse. Wobei, letztens las ich im "Schaufenster" ...
Ich erinnere mich noch an das erste Mal: Da stellte ich erstaunt fest, dass die Preise auf der Weinkarte jeweils nur für ein 0,1-Liter-Glas galten (und da waren die Preise für mich gerade mal akzeptabel). Die wussten schon, warum - damit der Preis auf den ersten Blick nicht so exorbitant unverschämt wirkt. Für mich persönlich ist das absolut unakzeptabel. Ein Glas Rotwein heißt 0,2 oder sogar, bitteschön, 0,25 Liter. Sekt, da geht selbstredend 0,1 okay. Aber doch nicht bei Rotwein! Da lachen ja die Biertrinker, vor allem die in Bayern mit ihrem halben Maß. Für die ist ja schon ein Kölsch- oder Pilsglas ein absoluter Witz - dachte ich, bis das "Schaufenster" mich wieder einmal eines Besseren belehrt hat. Da stand doch tatsächlich, dass Kenner das Bier nicht nur als Begleiter zur Hauptspeise, sondern ebenso als Aperitif, gerne auch im kleineren, trendigen 0,1-Liter-Glas schätzen. Immer mehr Spitzengastronomen folgten dem Trend. Gut, der echte Biertrinker trinkt jetzt einfach das Bier als Aperitif zusätzlich.

Mich würde jetzt interessieren, ob der Herr Jin Jian Shu auch diesem neuen Trend folgt und erst einmal seinen Gästen ein Bier im 0,1l-Glas serviert. Ich könnte dann nämlich solch ein kleines Glas bestellen und keiner käm' drauf, dass das mit meinem finanziellen Engpass zu tun hat. Zur Not, wenn alle Stricke reißen, biete ich ihm an, im Rosenmontagszug bei einem seiner Wagen als Wagenengel zu gehen.

Selbst wenn ich Zeit gehabt hätte, das Geld für den Herrn Betz hätte ich sowieso nicht gehabt. Da hab ich echt falsch geschaltet. Statt am Schalter so viele Briefmarken zu erwerben, wäre ich mal lieber in die Stadthalle Bad-Godesberg gegangen, zu seinem Vortrag "Wieder richtig Bock auf den Job und das Leben!" für gerade mal 28 Euro. Der Herr Betz hätte mir sicherlich vollkommen neue, bahnbrechende Strategien zur Lösung meiner postalischen Lebenskrise an die Hand gegeben.


Samstag, 31. Januar 2015

Bonn - Wahlheimat des Chetis aus Ägypten und des jecken Chinesen

So ist es nun mal, der Mensch lernt (fast) nichts dazu - und ich auch nicht! Jedes Jahr dasselbe: Ich lege für die Müllabfuhr die nackte Tanne vors Haus und atme durch, weil nach Weihnachten und Sylvester jetzt endlich wieder Ruhe reinkommt. Was für ein Quatsch! Ich mein', ein Blick ins Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters und ich weiß ...

Schon im Dezember blitzte kurz mal das Thema KARNEVAL auf. Da hatte mich das "Schaufenster" schon ein wenig verunsichert. Es ging dort um einen gewissen Cheti (ca.1480-1460 v. Chr.), der im Ägyptischen Museum der Uni Bonn ständig zu Gast ist. Und da dachte ich schon, dass die im Museum im Hinblick auf Karneval jetzt auch alle Büsten und Torsos verkleiden. Weil, da war die Büste einer Frau abgebildet und drunter stand: "Eine Anubis-Figur, die ebenfalls Teil der Ausstellung ist." Dabei sah die so was von täuschend echt aus - und auf der nächsten Seite stellte sich dann auch heraus, dass das Foto die Frau Doris Bischler von der Musikschule Bonn zeigte. Da hat sich wohl jemand in der Redaktion in die Frau Bischler verguckt und ihr Foto gleich zweimal abgedruckt. Wie jetzt die richtige Anubis-Figur aussieht - da werd' ich wohl doch mal in die Ausstellung gehen müssen.

Aber jetzt muss ich gar nicht mein Werbeblättchen lesen, um mitzubekommen, dass im Rheinland die fünfte Jahreszeit so was von im Gange ist ...

Gut, auf internationalem Parkett tanzt es sich nicht immer leicht mit dem Chinesen im Allgemeinen - von wegen Abgucken und Nachmachen und so. Ich mein', das kommt nun mal nicht gut, wenn der eine lange und schweißtreibend an einer Idee rumgebastelt hat und der andere die dann einfach nachmacht (wobei der Rheinländer jetzt nicht schweißtreibend an seiner Idee gebastelt hat). Aber der Chinese im Besonderen - ganz anderer Sachverhalt. Da sind die Rheinländer und insbesondere der Bonner so was von froh, dass der Chinese abgeguckt und nachgemacht hat und, vor allem, mitmacht.

Ich sage nur "Jin Jian Shu" - Hut ab.
Egal an welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit (klar, jetzt nicht morgens um sieben), jedes Mal, wenn ich von Auerberg nach Hersel auf der B9 am Chinarestaurant "Kaiser Garden" vorbeifahre: der Parkplatz immer gerammelt voll. Und jetzt weiß ich auch, warum. Gut, der "Mongolengrill" ist 'ne feine Sache, aber der alleine? Nein. Wenn's das Wort Integration nicht schon gäbe, wenn man's neu erfinden müsste, ganz klar, ich wär' für "Jinjianshu". Weil, besser kann's nicht laufen: Dem Herrn Jin Jian Shu nämlich, dem gehört nicht nur der "Kaiser Garden", nein, der Herr Jin Jian Shu ist auch Präsident der 2012 gegründeten Karnevalsgesellschaft "Bönnsche Chinese" - und praktischerweise ist sein Chinarestaurant "Kaiser Garden" das Vereinslokal. 235 Mitglieder hat der junge Verein und am Rosenmontag wird eine Fußtruppe mit mehr als hundert Teilnehmern durch die City ziehen, hinzu kommen drei Wagen und eine Rikscha und der chinesische Drache. Und geworfen werden? Richtig - Fächer und Essstäbchen! Wenn man bedenkt, dass es 2013 noch ein Wagen war, und 2014 gleich mal zwei. Gut, denkt sich jetzt vielleicht der eine oder andere, wenn das so weitergeht ...

Egal, das muss man dem Herrn Jin Jian Shu lassen, der ist - wie man so schön sagt - so was von angekommen! Der hat sich auf die Fahne geschrieben, die deutsch-chinesische Freundschaft zu fördern und gemeinsame traditionelle, chinesische Kulturfeste zu begehen. Erst letzten September feierten die "Bönnsche Chinese" im Beueler Brückenforum mit tausend Gästen das chinesische Mondfest. Und in den letzten Monaten waren Delegationen aus dem Reich der Mitte zu Gast im Rheinland! Da können sich andere Kulturen, was ich sagen will, es geht auch anders, also so was von gewaltlos - eine friedliche Übernahme eben. 

Doch, das muss man dem Chinesen neidlos zugestehen: Schunkeln kann er! Was ich deshalb der chinesischen Führung in Peking mit auf den Weg gäbe (wenn die mich um Rat fragen würden): Mit Schunkeln öffnet sich jede Tür im Rheinland und wenn der Chine das jodelnd in Lederhose macht, erobert er im Sturm die Bayern - na ja, da hat er ja quasi schon die wichtigsten Territorien der Welt eingenommen!

Apropos Chinese! Also wo man im Moment mit Sicherheit keine ruhige Kugel schieben kann, ist bei Kastenholz. Weil, da kannst du zwar auch fertige Kostüme kaufen, aber viele Kunden lassen sich von denen ihr Karnevalkostüm maßschneidern. Die statten sogar komplette Tanzgarden für den Karneval aus. Wie komm ich drauf? Ach ja, Chinese. Ist bei mir in der engeren Wahl. Weil, so langsam muss ich mir mal Gedanken über mein Kostüm machen. Ich hab da noch von vor vielen Jahren ein tolles Kostüm. Das hab ich sicherheitshalber schon mal nach draußen zum Lüften gehängt. Wobei, ich bin ehrlich, ich weiß jetzt nicht, ob ich mich damit strafbar mache. Weil, ich kann auf dem Balkon beileibe nicht alles machen, was ich will. Da hätte ich mir bis vor einigen Tagen auch noch keine Gedanken drüber gemacht. Gott sei Dank hat mich da wieder mal mein "Schaufenster" sensibilisiert. Ein Glück, sonst hätte ich vielleicht doch irgendwann angefangen, meinen Müll auf dem Balkon abzuladen. Und dass der Mieter unter mir nicht hinnehmen muss, dass ich über ihm meinen Flokati ausschüttele - gut, dass ich das noch mal schwarz auf weiß habe! Und jetzt musste der BGH sich ja auch zum Rauchen auf dem Balkon äußern. Also wenn ich mir vorstelle, ich würde noch rauchen und man schriebe mir vor, wann und wie viele Zigaretten ich auf meinem Balkon rauchen darf - ich tät's spätestens jetzt einstellen. Das wär' mir zu blöde. Bin ich froh, dass ich davon ab bin!

Ein anderes heikles Thema in dem Zusammenhang ist ja auch immer wieder die Parabolantenne. Und da sagt ja die Rechtsprechung, wenn keine nennenswerte optische Beeinträchtigung besteht, muss der Vermieter selbige genehmigen. Und da bin ich mir jetzt eben so was von unsicher. Also wenn ich jetzt draußen zum Lüften mein Chinesinnen-Kostüm aufhänge und daneben das FBI-Kostüm meines Mannes, und meine Tochter, die zu Karneval als Domina geht, mit unseren muslimischen Freunden aus Somalia auf dem Balkon frische Luft schnappt, und der Rasputin, der Freund meiner Tochter, als Cheti verkleidet ein russisches Volkslied anstimmt ... Also ich bin mir da wirklich nicht sicher, ob ich wegen des optischen Gesamteindrucks der vorderen Hausansicht nicht doch den Vermieter vorher um Erlaubnis fragen muss.  

Sonntag, 25. Januar 2015

Einladung zum Kaffee - geht's genauer?

Neulich ging mir so durch den Kopf ... 

Also angefangen hat's ja mit Starbucks. Da ging ich vor Jahren entspannt ohne Kaffee hinein und kam vollkommen gestresst mit selbigem wieder raus: So viel wie ich mich da entscheiden musste, bis ich endlich einen normalen Kaffee in Händen hielt! Na ja, und heute bewirbt sogar das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters eine wohlgeformte Kaffee-Kapselmaschine. Gott, wie die Zeiten sich ändern! Und auch sonst: Wenn ich zum Beispiel bei Freunden übernachte, brauche ich mittlerweile eine Einweisung in die Funktionsweise deren Kaffeemaschine, damit ich mir morgens in aller Herrgottsfrühe selbstständig eine Tasse Kaffee "aufbrühen" kann.

 Und da kam mir letztens ernsthaft der Gedanke, ob ich, wenn ich jemanden zu mir nach Hause zum Kaffee einlade, ob ich dem dazu sagen muss, dass es bei mir nur stinknormalen Filterkaffee gibt. 

Wobei, ich persönlich überlege ja mittlerweile sogar, mir so einen Porzellan-Filter zuzulegen. Den stellte man früher auf die Kanne oder Tasse und goss immer wieder kochendes Wasser nach. Heute wäre das Retro. Selbstredend warte ich da aber bis zum nächsten Flohmarkt, um einen alten Melitta-Kaffeefilter zu erstehen. Dass ich nochmal über den Flohmarkt gehe und tatsächlich nach etwas Bestimmtem suche - toll!

Sonntag, 11. Januar 2015

Jacke wie Hose

Neulich ging mir so durch den Kopf ... Es gibt doch diese psychologischen Tests: Der psychologische Psychotherapeut nennt mir das Wort "Jacke", und ich sage darauf "Hose" - oder vielleicht auch "Butter". Das kommt jetzt ganz drauf an, wie viel Langeweile ich habe. Also wenn ich schnell wieder raus sein will, sage ich besser "Hose", weil "Butter" könnte unter Umständen einen Rattenschwanz von Therapiestunden hinter sich ziehen. Wenn ich aber momentan keine dauerhafte Bleibe habe und die Temperaturen sich dauerhaft gefährlich im Minusbereich bewegen, fällt mir selbstredend spontan "Amoklauf" ein. Dann sind, wenn ich Glück habe und das - ich weiß jetzt nicht, wie schreib ich's denn: Portemonnaie oder Portmonee - meines Psychotherapeuten eine gewisse gähnende Leere verspürt, für die kommenden Monate zumindest je zwei Stunden pro Woche im Warmen gesichert. Gut, "Amoklauf" bring ich natürlich nicht, wenn ich zu zig Jahren Haft verurteilt worden bin und wegen guter Führung frühzeitig entlassen werden möchte. Da können die mir "Bombe" an den Kopf werfen und ich antworte "Rose" oder, noch besser, "Röschen". Und "Blut" assoziiere ich mit " Deutsches Rotes Kreuz". Klar, ich bin ja nicht blöde. Aber jetzt einfach mal so, dieses Assoziieren: Also "Krankenkasse", da denk ich an vieles, was die Kassen nicht übernehmen. Ich denk an privat Versicherte, die sofort einen Arzttermin bekommen, und an mich, die ich für eine Therapie ein halbes Jahr lang warten muss (da hat sich das dann vielleicht schon von selbst geregelt). Ich assoziiere "Krankenkasse" mit Krankheit und Schmerzen. Aber im Leben nicht mit der Anzeige der AOK: Darauf lächelt mich eine ungemein taffe, coole, sportliche Frau an und schwärmt: "Ich steh auf ..." - also ich sah die Frau und dachte an Parship.de und Co. Gut, sie stand jetzt auf After-Work-Beratung. Wobei "Drauf stehen" und "After-Work-Beratung" - da käm ich auch nie drauf.

Samstag, 3. Januar 2015

Warum sollte Perry Rhodan in die Ferne schweifen, wenn die Insel fußläufig zu erreichen ist?

"Gut hören hilft, auch im Straßenverkehr" - so stand das letztens im "Schaufenster". Und da haben sie Recht, die vom "Schaufenster". Ich mein, da sind die jetzt nicht selbst drauf gekommen. Das haben sie vom Herrn Matthies, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha) und Hörakustiker-Meister. Der sagt nämlich: "Wer gut hört, schützt sich und sein Umfeld vor Unfällen." Gerade in der dunklen Jahreszeit sei nicht nur gute Sichtbarkeit, sondern auch ein gutes Gehör wichtig. Das gelte für Autofahrer ebenso wie für Radfahrer und Fußgänger. Was jetzt da mein Problem ist: Wenn ich mit dem Fahrrad auf der Kölnstraße vom Auerberg in die Stadt unterwegs bin, also diesen gigantischen Berg runter radle (da geht es ja schon um einige Höhenmeter!), dann laufen da oft Menschen vor mir auf dem Fahrradweg. Das ist jetzt erst mal so in Ordnung für mich, weil genau für diesen Fall hat der Gesetzgeber ja die Klingel an meinem Fahrrad vorgesehen. Kommt zum Einsatz, die Klingel - und es passiert nichts. Seht her, horcht jetzt der Herr Matthies auf, hab ich's doch gesagt, alte Leute eben, schwerhörig. Und das eben nicht, Herr Matthies! Die Fußgänger-Fahrradweg-Mitbenutzer sind ganz junge Menschen, die einfach nur ohrenbetäubende Musik im Ohr hängen haben. Oder junge Frauen, die gerade mitten in einer Eifersuchtszene mit ihrem im Ohr zugeschalteten Lover stecken. Oder junge Männer, die ihrer Schnecke gerade mal sagen, wo's lang geht. Und da kann's eben auch schon mal ganz schön emotional laut zur Sache gehen. Vollkommen klar. Nur wenn die dann vor mir auf dem Fahrradweg gehen - da nutzt die Klingel so was von nichts!

Apropos Kölnstraße. Auf dem Weg in die Stadt komme ich immer an der "Schatzinsel" vorbei. Dorthin kann man all das bringen, von dem man sich trennen möchte, was die dann wiederum für kleines Geld verkaufen. Tolle Sache, dieses Gebrauchtwarenkaufhaus "Schatzinsel". Allein schon die Warenauslage in dem ehemaligen Wärterhäuschen direkt rechts neben der Einfahrt - das hat was, so als Eyecatcher. Was jetzt genau, weiß ich auch nicht, aber Hauptsache, hat was.
Wer auf jeden Fall was hatte, war neulich der Abend, den ich dort erlebt habe. Und das kam so: Mein Schaufenster informiert mich ja immer wöchentlich über viele Kulturtermine in meiner Nähe. Und da ist mir auch schon mal der "Kulturraum Auerberg" untergekommen.   Gut, ich gebe zu, Auerberg und Kultur sind jetzt nicht unbedingt zwei Begriffe, die ich notwendigerweise in einem Atemzug nennen würde. Aber vielleicht ist das ja gerade der Grund, warum mir der Name ins Auge gesprungen ist - toller Eyecatcher eben.
Das ist jetzt die eine Sache. Aber ehrlich gesagt, wenn ich mich in meinem Alter an einem Samstagabend aufbrezle, dann doch bitte nicht, um mich zwei Meter weiter ums Eck in den Verkaufsraum eines Gebrauchtwarenkaufhauses zu setzen. Also bitte schön, ich lege doch nicht mein Geschmeide an und teures Parfüm auf, um zwischen altem Pröll zu sitzen, von dem ich mich - ja, ich weiß, viel zu spät -  Gott sei Dank getrennt habe!

Nein, so ein Samstagabend, an dem mein Traummann und ich zwei Eintrittskarten für einen Comedian haben, kann per se nichts sein, wenn nicht folgendes Procedere abläuft: Im Vorfeld mehrere erfolglose Versuche, an Karten zu kommen, deshalb schlussendlich sauteure Karten bei Ebay ersteigert - leider nicht für eine Veranstaltung in Bonn oder Köln, sondern in Düsseldorf. Wegen eines Fußballspiels in Köln und einer Großdemo in Düsseldorf mit einem Zeitpuffer von fünf Stunden früher in Bonn losgefahren. Variante eins: Trotz immensem Zeitpuffer es gerade mal rechtzeitig geschafft, weil die Parkplatzsuche sich schwieriger gestaltete als angenommen. Variante zwei: Total unvorhergesehenes problemloses Durchkommen, das erste angefahrene Parkhaus bietet eine Fülle von leeren Parkplätzen an. Und während der Vorstellung drehen sich die Zuschauer nach mir um, weil ich vor lauter Timing vergessen habe, dass ich morgens um 9:00 Uhr das letzte Mal etwas gegessen habe - und mir das mein Magen jetzt lauthals mitteilt. Und das Schönste an solch einem Abend, quasi der Höhepunkt, ist die wirklich reibungslose Rückfahrt ohne Probleme mitten in der Nacht. Und darüber sprechen wir noch Tage später.

So sieht ein gelungener Samstagabend aus - dachte ich bis neulich. Bis zu besagtem Abend im "Kulturraum Auerberg": Im Vorfeld im Gebrauchtwarenkaufhaus einfach zwei günstige Eintrittskarten erstanden, am Abend selbst ein paar Schritte ums Eck gegangen, ohne Stau und Parkplatzsuche. Dann inmitten von alten "Schätzchen" einen ungemein lustigen Abend mit dem Comedy-Duo "Thekentratsch" verbracht - und in der Pause ein 0,2l Glas leckeren Rotwein zu einem unmoralisch günstigen Preis von 3,50 EUR getrunken. Auf dem Heimweg war mein Traummann wunschlos glücklich, ja, in seinem Blick lag geradezu etwas Entrücktes - was jetzt nicht nur mit dem Programm von "Thekentratsch" zu tun hatte. Er hatte beim Hinausgehen noch eben zwei Perry Rhodan-Schätzchen für 1 EUR  das Stück erstanden. Dass die eigentliche Veranstaltung viel länger dauern kann als An- und Abfahrt zusammen - das war mir neu.

Was jetzt dumm gelaufen ist, ich hab vor lauter Begeisterung über mein kleines Auerberg vollkommen den Blick für das große Ganze verloren: Also am Online-Bürgerbeteiligungsverfahren www.bonn-packts-an.de hab ich mich nicht beteiligt. Das kann aber auch daran liegen, dass ich beim besten Willen nicht weiß, wo im Auerberg noch gespart werden soll. Wenn ich mir das Bauvorhaben "An der Josefshöhe" gegenüber den Sportplätzen anschaue - also da braucht sich nur jeder zweite Mieter einen Fernseher zu kaufen, weil er beim Nachbarn von gegenüber locker mitschauen kann. Auch sonst - hier wird so viel Wohn- auf engstem Erdraum gebaut. Ich werd das Gefühl nicht los, dass die Stadt durch die dichte, effektive Bauweise ihren Haushalt sanieren will. Dass wir vom Auerberg jetzt auf diese Art und Weise die Stadt aus den Miesen, die beim WCCB durch Miese entstanden sind, holen sollen. Da tut's mir leid, Herr Nimptsch, dass ich jetzt nicht noch zusätzlich innovative Denkansätze habe.