Donnerstag, 25. Dezember 2014

Mehr denn je auf der SICHEREN SEITE - im wahrsten Sinne des Wortes

Bald sind sie rum! Eben hatte ich noch im Frühjahr mit den vielen Brückentagen (diese Freitage nach dem 1. Mai, nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam) absoluten Freizeitstress! Weil, vier Tage bieten sich ja förmlich an, also wenn man da keinen Kurzurlaub macht ... Jedes Mal, wenn ich diese Freitage in Bonn verbringe, habe ich das Gefühl, irgendwie versagt zu haben von wegen Zeitmanagement und so. Also eben noch Frühjahr, und jetzt sind die Sommerferien schon bald rum - und ich bin urlaubsreif!

Also ich persönlich bin ja nur noch auf meiner Seite. Weil, das Wort Brückentag hat für mich als Bonnerin ja eine ganz neue Bedeutung. Wir Bonner haben ja quasi während der Sommerferien täglich Brückentag. Und da hab ich auch im Vorfeld ganz bewusst keinen Sommerurlaub gebucht. Weil, so lange wie ich da am Abreisetag im Stau vor und auf der Nordbrücke gestanden hätte, da hätte ich vorne weg, damit es sich auch gelohnt hätte, mindestens vier Wochen Urlaub auf den Seychellen machen müssen. Ich hab mich dann lieber gleich proaktiv für den Sommerurlaub in Bonn entschieden. Hab selbstredend auch gleich wieder mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. An erster Stelle stand natürlich die Brücke. So bin ich jeden Tag mindestens zweimal mit dem Rad zur Nordbrücke gefahren und habe kontrolliert, ob da auch gearbeitet wird. Wurde! Sogar am Sonntag! Dann war ich natürlich auf der Bierbörse in der Rheinaue, weil da musste ich ja als Auerbergerin den Rhein nicht überqueren. Gut, im Nachhinein, ich hätte auch über die Kennedy- oder die Südbrücke fahren können - und mit dem Fahrrad sowieso. Aber, so wie zur Zeit die Brücken dicht gemacht werden - da bin ich lieber auf der SICHEREN SEITE - auf meiner.

 Ja, und nicht zu vergessen das Werbeblättchen meines Lieblingsdiscounters! Mein Lieblingszeitvertreib! Die Sonderposten, ein Wechselbad der Gefühle, kann ich nur sagen! Auf der einen Seite das Brausepulver meiner Kindheit: Ich schütte es in meine Handmulde, sammle im Mund möglichst viel Spucke, spucke auf das Pulver, sehe und fühle das Bitzeln auf der Haut und schlecke genüsslich die Hand mit der Zunge ab. Oder die AHOI-Brausebrocken, an denen ich geleckt habe, bis die Zunge blutig war!
Auf der anderen Seite die Sonderposten "Schrundensalbe" und "Hornhaut-Reduziercreme" - und dazwischen mein Leben. Ich bin beim Einkauf ZUFÄLLIG an der AHOI-Brause vorbeigekommen und habe sie bewusst gekauft - für die Salbe bleibt ja noch ein wenig Zeit.

Während ich mich zuhause von Brausebrocken zu Brausebrocken jünger fühlte, las ich im SCHAUFENSTER, dass es doch tatsächlich einen Vanilleeis-Tag gibt. Seit Beginn der 90er Jahre steht in den USA der 23. Juli im Zeichen des Vanilleeises. Warum auch immer! Der ist jetzt noch nicht so rüber geschwappt wie Halloween oder Valentinstag, aber sicher sein kann man da nicht! Ich kann nur hoffen, dass die Amis nicht irgend wann mal den Tag der Schrunden zelebrieren! Denkbar ist ja alles. Apropos Eis. Es gibt in Zeiten der Nordbrücke-Brückentage nur einen einzigen Grund, warum ich - mit dem Fahrrad - den Rhein überquere: Der Eisladen in Hangelar. Da radle ich vom Auerberg aus acht Kilometer über die Felder nach Vilich-Müldorf an der Wasserburg Lede vorbei - und erahne in weiter Ferne den Stau auf der Nordbrücke.